Berlin (dpa)
Erzieherinnen und Erzieher wollen vielerorts streiken
In Deutschlands Kitas ist Erziehungsarbeit immer noch weitgehend Frauensache. Aus Sicht der Gewerkschaften fehlt es dabei an Wertschätzung. Deshalb rufen sie am Frauentag zu Warnstreiks auf.
Erzieherinnen und Erzieher an kommunalen Kitas und andere Beschäftigte sozialer Berufe wollen heute bundesweit für mehr Einkommen und bessere Bedingungen auf die Straße gehen.
Zum Weltfrauentag will die Gewerkschaft Verdi damit den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst erhöhen. Zu Warnstreiks aufgerufen sind auch die kommunalen Beschäftigten der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe. Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln derzeit mit den kommunalen Arbeitgebern über die tariflichen Bedingungen der Beschäftigten.
Die Gewerkschaften argumentieren, dass die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere nach zwei Jahren Pandemie mehr Wertschätzung erfahren sollten. Verdi wirft der Arbeitgebervereinigung VKA mangelndes Entgegenkommen bei den Gesprächen vor. Derzeit sind noch zwei Gesprächsrunden geplant. Die nach bisherigem Stand voraussichtlich entscheidende soll am 16. und 17. Mai in Potsdam stattfinden.
Verdi fordert für die rund 330.000 betroffenen Beschäftigten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Beschäftigter. In den sozialen Berufen seien insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent. Es gehe also auch um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben - deshalb der Termin für die Warnstreiks am Internationalen Frauentag.
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