Seltenes Naturschauspiel Krötenregen legt Dienststelle der Johanniter lahm

| 12.06.2024 07:22 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Die jungen Erdkröten sind noch sehr klein. Foto: Stefan Greiber/Johanniter
Die jungen Erdkröten sind noch sehr klein. Foto: Stefan Greiber/Johanniter
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In Moormerland sind die Erdkröten los: Die kleinen Hüpfer haben die Zufahrt zur Dienststelle der Johanniter für ihre Wanderroute auserkoren. Der Landkreis Leer musste handeln.

Moormerland - Mit einem sogenannten Krötenregen hat momentan der Ortsverband Moormerland der Johanniter-Unfall-Hilfe zu kämpfen: Tausende junge Erdkröten haben sich fast gleichzeitig aus dem Teich in Ayenwolde auf den Weg in ihr Sommerquartier gemacht – und sich für ihren Weg ausgerechnet den Parkplatz beim Gemeindehaus der Maria-Magdalena-Kirche ausgesucht, in dem sich auch die Johanniter-Dienststelle befindet. Damit die nur knapp einen Zentimeter langen Hüpfer ihren ersten Ausflug ins Leben unbeschadet überstehen, mussten der Parkplatz und die Zufahrt vom Landkreis gesperrt werden, schreiben die Johanniter in einer Mitteilung.

Ein Schild weist auf die Kröten hin. Foto: Stefan Greiber/Johanniter
Ein Schild weist auf die Kröten hin. Foto: Stefan Greiber/Johanniter

Die Krötenwanderung hat dafür gesorgt, dass eine geplante Veranstaltung zum Thema „Pflegeversicherung – einfach erklärt“ nicht stattfinden konnte. Für Diana Borchelt, Ortsverbandsleiterin der Moormerländer Johanniter, ist das laut der Mitteilung kein Problem: „Wir haben alle angemeldeten Teilnehmenden telefonisch informiert und um Geduld gebeten“, wird sie zitiert. Der Informationsabend soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden – wenn das große Hüpfen vorbei ist. Bis dahin müssen sich die Johanniter auf dem Weg in ihre Büros konzentrieren: „Wir arbeiten uns von freier Stelle zu freier Stelle vor“, so Borchelt in der Mitteilung. „Wir sind dabei extrem vorsichtig. Denn das Motto der Johanniter ‚Aus Liebe zum Leben‘ gilt nicht nur für Menschen“ – sondern eben auch für Bufo Bufo, die gemeine Erdkröte.

Naturereignisse wie das in Moormerland sind nach Angaben der Johanniter sehr selten geworden, da die Weibchen in ihrem rund 15 Jahre währenden Leben nur einmal ablaichen. Zudem sei die Erdkröte vom Aussterben bedroht und obendrein sehr wichtig für das Ökosystem. „Als natürlicher ‚Schädlingsbekämpfer‘, der sich von Schnecken und Insekten ernährt, sind die Erdkröten wie alle anderen Amphibien nützliche Tiere in Nutzgärten und beim Gemüseanbau“, schreiben die Johanniter.

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