Genf/Berlin (dpa)

Karliczek will CO2-Preis bei Bedarf anziehen

| 08.08.2021 08:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Regierung müsse jedes Jahr prüfen, ob Deutschland seine Klimaziele erreiche, fordert die CDU-Ministerin. Falls nicht, will Karliczek den CO2-Preis anziehen - Benzin würde dann teurer.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) will Preis für CO2-Zertifikate erhöhen, wenn die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele nicht ausreichen.

„Mit dem CO2-Preis haben wir ein wirkungsvolles Instrument geschaffen, mit dem wir jederzeit nachsteuern können“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur kurz bevor der Weltklimarat (IPCC) am Montag seinen neuen Bericht vorlegt. „Bei Bedarf müssen wir den Preis weiter anziehen, und dabei die sozialen Auswirkungen abfedern.“

Der CO2-Preis wird auf Emissionen erhoben, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen und damit das Klima belasten. Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel auf den Markt bringen, müssen Zertifikate für zurzeit 25 Euro pro Tonne CO2 erwerben, die bei Verbrennung der Heiz- und Kraftstoffs freigesetzt wird. Das erhöht den Preis von Benzin um etwa sieben Cent pro Liter von Diesel um etwa acht Cent.

Klimaschutz-Technologien als „Exportschlager“

Die Regierung müsse jedes Jahr prüfen, ob Deutschland auf dem richtigen Weg ist, um die Klimaziele zu erreichen, sagte Karliczek. Sie hält auch ein Ende des innerdeutschen Flugverkehrs für möglich, wenn der Personenverkehr, etwa die Bahn, entsprechend ausgebaut werde.

Die Forschung müsse zudem an neuen Technologien arbeiten. „Deutschland wird von dieser Entwicklung profitieren“ sagte die Ministerin. „Deutsche Technologien für den Klimaschutz sollen Exportschlager werden. Ich möchte, dass Deutschland auch zur Herzkammer der Klimaschutztechnologien wird.“

Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß in Deutschland um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringert werden, bis 2040 um mindestens 88 Prozent. 2045 will Deutschland Klimaneutralität erreichen, das heißt, es soll nur noch so viel Kohlenstoff ausgestoßen werden, wie in Kohlenstoffsenken aufgenommen werden können.

© dpa-infocom, dpa:210808-99-765999/2

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