Hilfe für die Flutopfer
Wellness und Mode finden in der Not zusammen
Immer mehr Unternehmen bieten betroffenen Geschäftsleuten in der Flutregion Eschweiler ihre Hilfe an, in dem sie etwa Räume oder Ladenfläche zur Verfügung stellen. Auch ON-Leser können helfen.
Gemeinsam mit der Aachener Zeitung (AZ) sammelt diese Zeitung Spenden für die Flutopfer. Dieser Text ist in der AZ erschienen.
Eschweiler - Die Flutkatastrophe hat auch in der Innenstadt von Eschweiler zahlreiche Geschäfte zerstört. Wann die Menschen hier wieder einkaufen können, steht trotz der wahrnehmbaren Aufbruchstimmung noch in den Sternen. Während der Aufräumarbeiten offenbarte sich erst das ganze Ausmaß der Katastrophe, immer mehr Schäden kamen zutage. Unterstützung wird deshalb auch einen Monat nach dem Hochwasser dringend benötigt.
Nun bieten in Eschweiler immer mehr Unternehmen und Bürger betroffenen Geschäftsleuten ihre Hilfe an, indem sie Räume zur Verfügung stellen oder in ihren Läden Platz schaffen, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben weiterzuarbeiten. Einige Gewerbetreibende aus der Innenstadt agieren bereits übergangsweise an anderer Stelle.
„Wir sind unendlich dankbar“
Auch Josef Wirtz liefert in diesem Sinne ein positives Beispiel. Der Verkaufsleiter einer Wellness-Filiale hat seinem Vorgesetzten und Firmeninhaber Matthias Engel berichtet, wie schlimm es seine Heimatstadt – darunter auch seine Schwägerin, die eine Boutique in der Innenstadt betreibt, – getroffen hat. „Mein Chef hat sofort gesagt, dass wir da helfen müssen,“ berichtet Wirtz. Gesagt, getan: Vor rund einer Woche ist der Modeladen „Popcorn“ von der Marienstraße an den Markt 32 gezogen. „Wir haben unsere Whirlpools enger zusammengerückt und Platz für Kleiderständer und Schaufensterpuppen geschaffen“, freut sich Wirtz über die Unterstützung seines Chefs, der den Flutopfern seine Räume kostenlos zur Verfügung stellt.
„Wir sind unendlich dankbar, dass wir hier übergangsweise eine Bleibe gefunden haben,“ freut sich Rita Wirtz, die ihre Boutique seit 30 Jahren an der Marienstraße betrieb. Bis auf einige Einrichtungsgegenstände seien auch ihr Laden und die komplette Ware vom Hochwasser vernichtet worden. „Einen Tag vorher haben wir noch eingekauft und unsere Lager gefüllt – alles ist kaputt“, sagt sie traurig. Wie viele andere auch sei sie zwar versichert, aber leider unterversichert gewesen. Sie erhalte deshalb nur die Hälfte der Gesamtschadenssumme. „Der Laden ist unsere Existenz und einzige Einnahme, meine Familie lebt davon“, unterstreicht sie. Ihre Angestellten braucht sie nun nicht in Kurzarbeit zu schicken. Und sie hofft auf eine baldige Rückkehr in die Marienstraße. In ihrem zerstörten Geschäft bemühen sich die Handwerker, so schnell wie möglich wieder alles aufzubauen. „Wenn meine Schwägerin wieder in ihre Boutique zurückzieht und noch Bedarf bei anderen Geschäftsleuten besteht, haben auch diese die Möglichkeit, bei uns vorübergehend ihre Geschäfte zu tätigen“, kündigt Josef Wirtz an.
So können ON-Leser helfen
Seit etwa drei Wochen läuft die Spendenaktion der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO), zu der auch diese Zeitung gehört. Über das Hilfswerk „Ein Herz für Ostfriesland“, eine Tochter der ZGO, wird Geld für Menschen in Eschweiler und Stolberg gesammelt. Die Orte wurden besonders hart von der Flut getroffen.
Das Spendenkonto lautet: „Ein Herz für Ostfriesland gGmbH“, IBAN: DE 51 2856 2297 0414 5372 00 bei der Raiffeisen-Volksbank Aurich. Gespendet werden kann auch hier direkt über Paypal. Jeder einzelne Spenden-Euro geht an die Flutopfer. Die Verwaltungskosten der „Ein Herz für Ostfriesland gGmbH“ werden komplett von der Zeitungsgruppe Ostfriesland getragen. Es gibt keinerlei Verrechnungen oder Abzüge.
Wer nicht möchte, dass sein Name in der Zeitung veröffentlicht wird, muss das bitte auf der Überweisung vermerken. Bis zu einer Spende von 199 Euro erkennt das Finanzamt den Einzahlungsbeleg an. Bei höheren Beträgen können Spendenquittungen ausgestellt werden. Nähere Informationen gibt es per E-Mail.
Weitere Infos zur Aktion gibt es hier.