Fürth (dpa)

„Zwei Punkte verloren“: Fürth verpasst Premieren-Heimsieg

Martin Moravec, dpa
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Von Martin Moravec, dpa
| 21.08.2021 17:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die SpVgg Greuther Fürth ist ganz nah dran - es reicht aber wieder nicht zum ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga. Die Franken nutzen trotz Überzahl gegen Arminia Bielefeld ihre Torchancen nicht.

Über den lautstarken Zuspruch der Fans auf ihrer Ehrenrunde freuten sich die Spieler der SpVgg Greuther Fürth. Der verpasste Premieren-Heimsieg in der Fußball-Bundesliga gegen eine passive Arminia aus Bielefeld nagte jedoch am überlegenen fränkischen Aufsteiger.

„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft einverstanden“, räumte Trainer Stefan Leitl nach dem 1:1 (0:1) ein. „Als Fazit haben wir aber schon zwei Punkte verloren.“

Trotz Überzahl in der Schlussphase nach Gelb-Rot gegen Alessandro Schöpf (68.) verpassten die überlegenen Fürther auch in ihrem 18. Versuch den ersten Heimerfolg in Deutschlands Eliteklasse. In ihrer zuvor einzigen Erstligasaison 2012/13 hatte es für die Franken im eigenen Stadion in 17 Partien nur zu vier Unentschieden gereicht.

Hrgota: „Müssen weiter kämpfen“

Die Fürther betrieben eine Woche nach dem 1:5 beim VfB Stuttgart vor 5890 Zuschauern den deutlich höheren Aufwand. Mehr als der Ausgleich durch Kapitän Branimir Hrgota (50. Handelfmeter) nach Video-Beweis sprang aber nicht heraus. Wenigstens belohnten sie sich mit dem ersten Punkt dieser Saison. „Wir müssen weiter kämpfen, aber es ist gut, dass wir einen Punkt geholt haben“, resümierte Hrgota.

In einer robusten Partie hatte Fabian Klos (45.) die agileren Hausherren bestraft. Für die Arminia um den früheren Fürther Trainer Frank Kramer war es das zweite Remis der Saison. „Wir haben ein sehr unruhiges Spiel gemacht“, kritisierte Kramer. Gefühlt jeder dritte Pass sei beim Gegner gelandet.

Leitl muss spontan umplanen

Schon wenige Minuten vor dem Anpfiff war Leitl zum Wechseln gezwungen. Gideon Jung verletzte sich beim Aufwärmen und musste mit bandagiertem rechten Knie in die Kabine. Für ihn beorderte Leitl Justin Hoogma in die Innenverteidigung. „Es sieht nicht so gut aus“, berichtete Leitl nach dem Remis. „Wie schwer die Knieverletzung ist, kann ich noch nicht sagen.“

Die Fürther dagegen traten nach der Schweigeminute für den vor einer Woche verstorbenen früheren Weltklassestürmer Gerd Müller bissig auf. Keinen Ball gaben die Fürther bei der ersehnten Fanrückkehr in den Ronhof verloren - offensiv fehlte es aber an Präzision und Timing.

Da half es auch nichts, dass Leitl neben Hrgota und Havard Nielsen in Dickson Abiama einen dritten nominellen Stürmer aufgeboten hatte. Abiama (43.) hatte die große Chance zur Führung, als er alleine vor Bielefelds Torwart Stefan Ortega auftauchte und aus rund 13 Metern kläglich nach links verzog.

Verdienter Ausgleich

Die Arminia bestrafte das sofort. Eine Flanke von Cedric Brunner flog lange durch den Strafraum des abwartenden Keepers Sascha Burchert. Er blieb auf der Linie und musste nach dem Kopfball von Klos hinter sich greifen. Es war der erste Ball auf das gegnerische Tor der Gäste.

Der emsige Abiama leitete kurz nach dem Wechsel den verdienten Ausgleich ein. Der 22-Jährige scheiterte erst noch am rechten Innenpfosten, anschließend bekam aber Bielefelds Manuel Prietl den Ball an den deutlich abgespreizten Arm. Nach Prüfung durch den Videoassistenten trat Hrgota zum Strafstoß an und versenkte. Die Fürther waren aber nun nachlässig, Burchert lenkte einen Schuss von Bryan Lasme (57.) gerade noch an die Latte.

Die Franken liefen nicht zuletzt nach Schöpfs Platzverweis vehement an und kombinierten sich immer wieder bis zum Strafraum der Bielefelder. Hrgota (83.), Hoogma (87.) und auch Marco Meyerhöfer (90.+3) konnten den ersehnten zweiten Treffer aber nicht erzielen.

© dpa-infocom, dpa:210821-99-920127/4

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