Frankfurt/Main (dpa)
KfW erwartet keine schnelle Erholung des Ausbildungsmarktes
Der Arbeitsmarkt in Deutschland erholt sich langsam von der Corona-Krise. Bei Ausbildungsplätzen sieht es etwas anders aus.
Auf dem deutschen Ausbildungsmarkt ist nach Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW vorerst keine schnelle Erholung in Sicht.
Einer KfW-Umfrage zufolge erwartet jeder vierte ausbildende Mittelständler (26 Prozent), am Jahresende weniger Lehrlinge unter Vertrag zu haben als Ende 2020. Lediglich 15 Prozent rechnen mit einem Anstieg. Im Laufe des vergangenen Jahres hatten 28 Prozent der Firmen die Anzahl der Lehrlinge verringert.
Kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 500 Millionen Euro jährlich stemmen der KfW zufolge traditionell den Großteil der beruflichen Ausbildung in Deutschland. Sie beschäftigten etwa 90 Prozent aller Azubis. Von den insgesamt 3,8 Millionen Mittelständlern sind demnach etwa 450.000 Ausbildungsunternehmen. Dabei handelt es sich vor allem um größere Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern.
Die Zahlen machten wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung oder Nachholeffekte auf dem deutschen Ausbildungsmarkt, analysierte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. „Möglicherweise wird die Bereitschaft, langfristig Verantwortung für Auszubildende zu übernehmen, noch durch Unsicherheit bezüglich des stockenden Impftempos und der Delta-Variante gebremst.“ Auch angesichts des Fachkräftemangels sei es wichtig, dass die Ausbildungsaktivität möglichst bald zum Vorkrisenniveau zurückkehre, mahnte sie.
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