Köln (dpa)
„Markus Lanz“ für den Deutschen Fernsehpreis nominiert
Der Deutsche Fernsehpreis kehrt 2021 als große Show auf den Bildschirm zurück. Nun ist bekannt, wer auf die Trophäe hoffen kann. Klar wird: Die Pandemie hat auch im Programm Spuren hinterlassen.
ZDF-Talker Markus Lanz ist für den Deutschen Fernsehpreis nominiert worden. Der 52-Jährige geht mit seiner nach ihm benannten Talkshow „Markus Lanz“ in der traditionellen Journalisten-Kategorie „Beste Information“ ins Rennen um die begehrte Trophäe.
Das gab die Jury am Mittwoch in Köln bekannt. In der Info-Sparte sticht die Nominierung durchaus heraus. Zusammen mit Lanz wurden zwei klassische Politmagazine nominiert: „Frontal“ (ZDF) und „Panorama“ (ARD/NDR).
Zur Würdigung des Talkers hieß es, Lanz habe im „verwirrenden Dauerfeuer der Verlautbarungen und Verordnungen des Coronajahres 2020/21“ in seinen abendlichen Gesprächsrunden „Aufklärung, Einordnung und Orientierung geleistet“. Das sei ein „wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs, vor allem in Zeiten des Lockdowns“ gewesen.
Insgesamt wurden am Mittwoch die Nominierten von 28 Kategorien bekanntgegeben. Wer den Fernsehpreis schließlich gewinnt, wird bei einer Open-Air-Show in Köln am 16. September enthüllt. Die von Barbara Schöneberger (47) moderierte Verleihung ist am selben Abend zeitversetzt von 20.15 Uhr an bei RTL zu sehen. Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Pandemie zwar Preise, aber keine Gala gegeben.
Bemerkenswert am Preis-Jahrgang 2020/2021 ist auch, dass die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gleich mit zwei Beiträgen in derselben Kategorie nominiert wurden. Sie machen sich damit sozusagen selbst Konkurrenz. In der Sparte „Bestes Infotainment“ gehen sie sowohl mit „Joko & Klaas 15 Minuten: Männerwelten“ als auch mit „Joko & Klaas – Live: Pflege ist #NichtSelbstverständlich“ (beides ProSieben) ins Rennen. Am 31. März hatten die beiden Moderatoren ihren Sender dazu bewegt, den Alltag einer Pflegekraft in Echtzeit zu zeigen. Das Ergebnis: Acht Stunden Reality-Fernsehen ungekannter Dimension.
Geht man nach den Produktionen mit den meisten Nominierungen, sind der Bierbrauer-Mehrteiler „Oktoberfest 1900“ (ARD) und die Drama-Serie „Para – Wir sind King“ die großen Favoriten des diesjährigen Fernsehpreises. Beide kommen auf jeweils fünf Nominierungen, unter anderem für die Schauspieler.
„Oktoberfest 1900“-Darsteller Mišel Matičević kann auf eine Auszeichnung als „Bester Schauspieler“ hoffen, Soma Pysall aus „Para – Wir sind King“ auf den Preis als „Beste Schauspielerin“. Die Serie von TNT stammt von den Machern des erfolgreichen „4 Blocks“ und handelt von vier Freundinnen, die im rauen Berliner Wedding aufgewachsen sind. Eher per Zufall steigen sie ins Drogengeschäft ein.
Der Deutsche Fernsehpreis wird seit dem Jahr 1999 für hervorragende Leistungen für das Fernsehen verliehen. Gestiftet wird er von RTL, ZDF, Sat.1, ARD und der Deutschen Telekom. In der Jury sitzt zum Beispiel Schauspielerin und Produzentin Maria Furtwängler (54).
„Trotz pandemiebedingter Einschränkungen in der Produktion hat die Jury in allen Genres eine große Vielfalt an Themen und Stoffen in exzellenter Umsetzung gesehen“, fasste der Juryvorsitzende Wolf Bauer den Auswahlprozess zusammen. „Eine bemerkenswerte Leistung der Kreativen, die unter den besonderen Umständen des Jahres gar nicht hoch genug zu bewerten ist.“
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