Berlin (dpa)
Was bedeuten verschiedene Werte zur Krankenhausbelegung?
Die Sieben-Tage-Inizidenz tritt in den Hintergrund, in Zukunft soll die Krankenhausbelegung bei der Einführung von Corona-Maßnahmen eine größere Rolle spielen. Doch um welche Werte geht es genau?
Die Bundesländer sollen künftig weitgehend vor Ort festlegen können, ab wann wegen zu vieler Covid-19-Patienten in den Kliniken strengere Alltagsbeschränkungen greifen. Die Bundesregierung hat Vorschläge gemacht, welche Kennziffern maßgeblich sein können.
Bisher gibt es keinen einheitlichen Beurteilungsweg der Länder. Bundesweite Werte werden vor allem vom Robert Koch-Institut und der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) veröffentlicht. Eine Auswahl:
Die Hospitalisierungs-7-Tage-Inzidenzgibt an, wie viele Covid-19-Patienten binnen sieben Tagen neu in Kliniken aufgenommen wurden. Die Berechnung der bundesweiten Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt. Der Wert wird im wochentäglichen Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) veröffentlicht. Neben dem Gesamtwert wird die Inzidenz bei den ab 60-Jährigen genannt.
So wie bei der Zahl der Neuinfektionen neben der 7-Tage-Inzidenz auch die Tageszahl neu erfasster Fälle vom RKI gemeldet wird, wird im Lagebericht neben der Hospitalisierungs-Inzidenz auch die Zahl der erfassten Neuaufnahmen binnen eines Tages angegeben. Dieser Wert bezieht sich jeweils auf das Datum, an dem ein Fall erstmals in der Berichterstattung des RKI veröffentlicht wurde.
Die Hospitalisierungsrate wiederum gibt an, wie viel Prozent der erfassten Corona-Infizierten wegen einer Covid-19-Erkrankung stationär aufgenommen werden müssen. Sie wird im Wochenbericht des RKI aufgeführt, der jeweils am Donnerstag veröffentlicht wird.
Die Belegungs-7-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Covid-19-Patienten im Mittel in den vergangenen sieben Tagen wegen dieser Infektion in Kliniken behandelt wurden. Der Wert wird zum Beispiel in Niedersachsen als ein Kennwert zur Einschätzung der Situation genutzt.
Ein weiterer vielfach zur Einschätzung der Corona-Lage genutzter Wert ist die Zahl derCovid-19-Patientenauf Intensivstationen, die im Divi-Register erfasst wird. Es wird von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) geführt. In den Tagesreports lässt sich jeweils auch ablesen, wie viele dieser Patienten beatmet werden müssen und wie viel Prozent der insgesamt betreibbaren Intensiv-Betten mit Covid-19-Patienten belegt sind.
Dem Vorschlag der Bundesregierung zufolge könnten von diesen Werten vor allem die Hospitalisierungs-Inzidenz und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten wichtig sein - neben der Inzidenz der Neuinfektionen nach Altersgruppen und der Zahl der gegen Sars-CoV-2 Geimpften.
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