Tokio (dpa)

Überraschender als Gold: Hiltrop trägt deutsche Fahne

| 04.09.2021 08:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Trägt die deutsche Fahne bei der Paralympics-Schlussfeier in Tokio: Natascha Hiltrop. Foto: Xiong Qi/XinHua/dpa
Trägt die deutsche Fahne bei der Paralympics-Schlussfeier in Tokio: Natascha Hiltrop. Foto: Xiong Qi/XinHua/dpa
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Am Sonntagmorgen geht Natascha Hiltrop als Favoritin in ihren dritten Wettkampf bei den Paralympics in Tokio. Einmal Gold und einmal Silber hat die Sportschützin schon gewonnen - und nun wird ihr auch noch die höchste Ehre zuteil, die man Spielen bekommen kann.

Bei der Eröffnungsfeier saß Natascha Hiltrop im Flieger, bei der Schlussfeier der Paralympics in Tokio am Sonntag wird sie mittendrin sein.

Der Deutsche Behindertensportverband verkündete am Samstag, dass die Sportschützin bei der abschließenden Zeremonie am Sonntag (13.00 Uhr MESZ/20.00 Uhr Ortszeit/ZDF) die deutsche Fahne tragen wird.

„Eine riesengroße Ehre“

„Die Eröffnungsfeier habe ich leider nicht mitbekommen, weil das mein Anreisetag war“, sagte die 29-Jährige aus Lengers: „Dass ich nun die Fahne tragen darf, ist eine riesengroße Ehre.“ In Tokio hat sie bereits Gold mit dem Luftgewehr und Silber im 50-Meter-Dreistellungswettkampf gewonnen. Am Sonntag geht sie nochmal im Kleinkaliber liegend als Weltrekordlerin an den Start. „Mit Gold habe ich nicht gerechnet. Mit Silber habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber dass ich Fahnenträgerin bin, war das Überraschendste von allen“, sagte die gebürtige Bonnerin, deren Titel der erste für die deutschen Schützen bei Paralympics seit 17 Jahren war.

„Natascha Hiltrop ist durch ihre bescheidene Art sowie ihre hochprofessionelle Einstellung zum Leistungssport ein tolles Vorbild für den deutschen Para-Sport-Nachwuchs“, sagte Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes: „Mit ihren historischen Erfolgen bei diesen Paralympics hat sie es sich zudem auch auf sportlichem Wege mehr als verdient, unsere Mannschaft bei der Abschlusszeremonie anzuführen.“

Bei der Schlussfeier werden viele deutschen Athleten schon nicht mehr dabei sein können, da sie alle angewiesen waren, zwei Tage nach dem letzten Wettkampf das Dorf zu verlassen. Am Samstag kehrten die Radsportler, viele Schwimmer und die Sitzvolleyballer heim, am Sonntag folgen die Tischtennis-Spieler und zahlreiche Leichtathleten. Bei der Eröffnungsfeier hatten Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und Radsportler Michael Teuber die deutsche Flagge ins Stadion getragen.

© dpa-infocom, dpa:210904-99-89434/3

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