Rohrbach an der Ilm (dpa)
Weiter Rätsel um Hausexplosion in Rohrbach
Eine Hausexplosion und ein Autounfall in Oberbayern, eine tote Frau, ein toter Mann - und dazu ein Wohnungsbrand in Sachsen. Eine mysteriöse Serie von Vorfällen gibt der Polizei Rätsel auf.
Nach der Hausexplosion im oberbayerischen Rohrbach an der Ilm mit einer toten Frau und dem folgenden Unfalltod eines Mannes soll ein DNA-Abgleich in Kürze Klarheit über dessen Identität bringen.
„Die Identifizierung läuft. Wir hoffen, dass wir zeitnah ein Ergebnis bekommen“, sagte Polizeisprecher Karl Höpfl am Montag in Ingolstadt. Gerechnet wird damit bis Mitte der Woche.
Am Donnerstag war in Rohrbach an der Ilm (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) bei der Explosion einer Doppelhaushälfte eine 54 Jahre alte Frau getötet worden. Kurz nach der Explosion raste im 30 Kilometer entfernten Schrobenhausen ein Auto in einen entgegenkommenden Lastwagen. Das Auto war auf die Adresse des eingestürzten Hauses zugelassen - der Fahrer verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Deshalb war die Leiche bei der Obduktion nicht identifizierbar. Vermutet wird, dass es sich um den 55-jährigen Ehemann der getöteten Frau handelt, der seit der Explosion des Hauses vermisst wird. Das Paar wohnte im Erdgeschoss des Hauses.
Rätselhaft ist auch der Brand in einer leerstehenden Wohnung im sächsischen Lugau - ebenfalls am Donnerstag um die Mittagszeit. Diese gehörte dem Ehepaar. Die Ermittler vermuten, dass die drei dramatischen Ereignisse zusammenhängen, aber auf welche Weise, ist noch unklar.
Ermittlungen wegen Brandstiftung
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz gab am Montag keine Auskunft zu möglichen Zündvorrichtungen oder ähnlichem in der Wohnung in Lugau. „Es wird noch geklärt, inwiefern der in Bayern Verstorbene als Verantwortlicher des Wohnungsbrandes infrage kommt“, sagte eine Sprecherin der Behörde. Ermittelt wird hier wegen Brandstiftung.
In Rohrbach ist die Ursache der Explosion weiter unklar. „Es war wahrscheinlich eine Gasexplosion“, sagte Polizeisprecher Höpfl. Aber: „Man kann nicht sagen, wie es genau zu der Explosion gekommen ist.“ Im Haus gab es eine Gasheizung. Zudem wurden im Haus wie auch in dem Unfallwagen Gasflaschen gefunden.
Es gebe Angehörige des Ehepaares, mit denen man in Kontakt sei. Spekulationen über eine mögliche Beziehungstat bestätigte die Polizei nicht. Derzeit würden weiter Spuren ausgewertet, sagte Höpfl. Ein Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) sei hinzugezogen, um die Ursache der Explosion zu klären.
Stundenlang hatten Einsatzkräfte am Donnerstag und Freitag Schutt und Trümmer beiseite geräumt, um die Leiche der Frau und des Familienhundes bergen zu können. Auch die angrenzende Doppelhaushälfte wurde schwer beschädigt und musste mittlerweile abgerissen werden. Die beiden Bewohner wurden leicht verletzt. Drei Menschen, die im ersten Stock des eingestürzten Hauses lebten, blieben unversehrt - sie waren zur Zeit der Explosion nicht zu Hause.
© dpa-infocom, dpa:210906-99-114546/2