Frankfurt/Main (dpa)
Dax nach schwachem Konjunkturausblick mit Verlusten
Nach dem guten Wochenauftakt haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag auf die Bremse getreten.
Enttäuschende Daten zu Konjunkturerwartungen und schwächere US-Börsen versetzten dem Dax einen Dämpfer, auch wenn Außenhandelsdaten aus China ein positives Signal für den Welthandel sandten. Der deutsche Leitindex schloss 0,56 Prozent tiefer bei 15.843,09 Punkten. Der MDax mit den mittelgroßen Börsenwerten dagegen ging 0,11 Prozent höher bei 36.255,87 Punkten aus dem Handel.
Zum Auftakt hieß es noch, der im August unerwartet starke China-Außenhandel mildere etwas die jüngsten Wachstumssorgen. Dann aber zeigte das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW zu den Konjunkturerwartungen, dass die Zeichen in der deutschen Wirtschaft auf Abkühlung stehen.
Die Deutsche Telekom gab bekannt, das sie ihre Beteiligung an der Tochter T-Mobile US aufstockt. Sie gab neue Aktien aus, die im Tausch an den japanischen Großaktionär Softbank gehen. Zudem wurde der Verkauf des Geschäfts in den Niederlanden verkündet. Der Rückenwind verpuffte, vom anfänglich deutlichen Kursplus blieben nur knapp 0,1 Prozent übrig. Börsianer sahen die Verwässerung durch die Kapitalerhöhung als Bremse.
Gefragt waren die Papiere deutscher Banken. Im Dax lag zum Schluss die Deutsche Bank mit einem Anstieg um rund ein Prozent vorne, knapp vor den anlässlich der Automesse gefragten BMW-Aktien. Im MDax rückten die Titel der Commerzbank sogar um 3,4 Prozent vor auf den höchsten Stand seit Anfang Juli.
Im SDax sprangen die Salzgitter-Titel nach einer erneut angehobenen Jahresprognose zeitweise um mehr als sieben Prozent hoch, am Ende blieb ein Anstieg um fast vier Prozent. Der Stahlkonzern hatte erneut seine Erwartungen für den Vorsteuergewinn nach oben geschraubt. In diesem Sog ging es auch für die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co um 1,5 Prozent hoch.
Zum Spitzenreiter im SDax wurden die Papiere von Zooplus mit einem Anstieg um 4,5 Prozent. Der Online-Tierbedarfhändler bestätigte vorherige Gerüchte, dass nun auch mit dem Finanzinvestor KKR Gespräche geführt werden. Damit gibt es im Bietergefecht um das Unternehmen nun schon drei Interessenten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab in ähnlichem Maße wie der Dax nach, er ging ein halbes Prozent tiefer bei 4225,01 Zählern über die Ziellinie. Der Pariser Cac 40 schloss mit eher moderaten Verlusten, während der britische FTSE 100 auch ein halbes Prozent verlor. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit etwa 0,7 Prozent im Minus.
Für den Euro wurden zuletzt 1,1849 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1860 (Montag: 1,1864) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8432 (0,8429) Euro.
Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,42 Prozent am Vortag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 145,31 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,47 Prozent auf 174,38 Zähler.
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