Monza (dpa)
Darauf muss man achten beim Großen Preis von Italien
Lewis Hamilton macht sich auf Schadensbegrenzung gefasst. Wirklich? Der Mercedes erweist sich als doch sehr schnell in Monza. Das zeigt Hamiltons Teamkollege. Aber der Brite startet nur von Platz vier.
Max Verstappen will den Sieg-Hattrick - und die Chancen stehen nicht schlecht für den WM-Spitzenreiter. Sein ärgster Rivale, Lewis Hamilton, stellt sich schon drauf ein, den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Denn für Mercedes lief bisher in Monza manches zwar nach Plan, aber eher selten mit gutem Ausgang. Was die Spannungskurve der Formel 1 vor dem Großen Preis von Italien an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) noch mal ansteigen lässt.
V erteidigt Verstappen die Pole?
Er startet vom besten Platz, weil Valtteri Bottas strafversetzt wird: 20. statt Polesetter. Im Mercedes waren unerlaubterweise und aus strategischen Gründen, wie es hieß, wichtige Teile gewechselt worden. Also hat nun Red-Bull-Pilot Verstappen den Startvorteil - buchstäblich - auch auf seiner Seite. Dass die andere, die mit den geraden Startnummern, die schmutzige Seite ist, zeigte sich beim Sprint und dem verkorksten Hamilton-Start von Position zwei. In Kombination heißt das natürlich auch: Die größten Veränderungen im Feld könnte es auf den ersten Metern geben, ehe es in die erste von nur elf Kurven auf dem High-Speed-Kurs geht und richtig eng wird.
W elche Strategie wählt Mercedes?
Vierter ist nicht genug. Fünf Punkte hat Hamilton Rückstand auf Verstappen, kämen sie in der Startreihenfolge ins Ziel, wären es 18 Zähler. Den Schaden wolle er begrenzen, sagte der Brite, der schon fünfmal in Monza siegte und endlich auch den 100. Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere perfekt machen will. Durch die Zurückstellung von Bottas wird er auch strategisch kaum auf seinen Noch-Kollegen im Mercedes setzen können, Bottas ist erstmal weit weg. Unter Druck kann zunächst er nur selbst Verstappen setzen. Allerdings liegen da auch noch die beiden McLaren-Piloten Daniel Ricciardo und Lando Norris vor Hamilton. Diese wiederum könnten von einem gelungen Teamzusammenspiel untereinander profitieren beim Versuch, Verstappen zu attackieren.
M it über 300 am Limit
Ein Blick auf den Tacho lohnt sich in Monza besonders. Fast 80 Prozent der Strecke von fast 5,8 Kilometern werden Vollgas gefahren. Überholversuche bei über 300 Stundenkilometern kommen da auch schon mal vor. Da heißt es auch: Cool bleiben, selbst wenn es über den Rasen geht.
Zuckt Masepin wieder?
Auf Nikita Masepin dürften einige besonders achtgeben. Bei Geschwindigkeiten wie in Monza können Manöver wie zuletzt von dem Russen gegen seinen Haas-Teamkollegen Mick Schumacher noch gefährlicher sein. Die Kritik an ihm schien Masepin in den Tagen in der Lombardei nicht sonderlich zum Grübeln zu bringen. Und von einer Teamorder hält der Teamchef von Haas nichts, um die Atmosphäre im eigenen Lager zu befrieden.
Was ist eigentlich mit Ferrari?
Es ist das Rennen der Tifosi. Es ist das Rennen der Ferraristi. 2019 siegte Charles Leclerc, eine Wiederholung gilt als unwahrscheinlich. Der Wagen hat vorderes Mittelfeldniveau. Von Platz fünf startet der Monegasse, sein spanischer Kollege Carlos Sainz von Position sechs, angefeuert vermutlich von der Mehrheit der erlaubten maximal 28.000 Fans auf den Haupttribünen.
D er Agent mit der Doppel-Null
Sie trommeln ganz schon für Bond, gestatten: James Bond. Auf dem Aston-Martin-Rennwagen von Sebastian Vettel und von Lance Stroll prangt das Logo von 007, ebenso riesig auf der Glasfront des Motorhomes. Ende des Monats feiert der neueste Streifen mit Darsteller Daniel Craig Premiere. Ob er womöglich noch den Auftrag im Namen der Majestät für einen Sonntags-Trip in den Königlichen Park von Monza bekommen hat - ungeklärt.
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