Berlin (dpa)
Hertha will gegen Fürth aus dem Keller
Hertha kann zum Lokalrivalen Union aufschließen. Gegen Schlusslicht Greuther Fürth setzt der Berliner Coach auf mehr Alternativen in seinem Kader. Die Gäste setzen auf eine kompakte Defensive.
Nach dem ersten Saisonsieg will Hertha BSC mit einem zweiten Dreier raus aus dem Keller der Fußball-Bundesliga.
„Die Mannschaft will unbedingt. Wir wollen das Sieger-Gefühl weiter mitnehmen“, sagte Trainer Pal Dardai vor dem Heimspiel des Berliner Erstligisten heute (20.30 Uhr/DAZN) gegen die SpVgg Greuther Fürth. Hertha könnte zum Start des fünften Spieltages zum Stadtrivalen 1. FC Union (sechs Punkte) aufschließen. Die Eisernen treten nach ihrem Debüt in der Europa Conference League am Sonntag bei Borussia Dortmund an.
STIMMUNG: Dardai hat nach dem jüngsten 3:1 in Bochum eine bessere Stimmung im Team ausgemacht. „Mit Siegen kommt Selbstvertrauen, mit gewonnenen Zweikämpfen ein besseres Gefühl“, berichtete der Ungar von guten Trainingseinheiten. Dass sein Team aber sofort auf Glanzfußball umschalten kann, glaubt Dardai nicht: „Ich erwarte einen Arbeitssieg“, sagte der 45-Jährige vor seinem 194. Spiel als Hertha-Coach.
AUSFÄLLE: Hertha-Verteidiger Lukas Klünter wird nach seiner Schulter-Operation lange ausfallen, auch Jordan Torunarigha muss wegen einer Oberschenkel-Verletzung länger pausieren. Stürmer Stevan Jovetic und Torhüter Rune Jarstein sind noch im Aufbautraining.
RÜCKKEHRER:Der lange verletzte Stürmer Krzysztof Piatek ist wie Davie Selke und Martin Plattenhardt wieder ins Mannschaftstraining der Berliner eingestiegen. Auch Trainersohn Marton Dardai hat wieder mit dem Team trainiert. Ob die drei Rückkehrer gegen Fürth schon für einen Kurzeinsatz infrage kommen, ist offen. „Bei Marton und Piatek wollen wir kein Eigentor machen, aber wir nehmen sie mit“, sagte der Coach. Als Alternative in der Innenverteidigung steht nach seinem Bundesliga-Debüt in Bochum der 17-jährige Linus Gechter bereit.
ALTERNATIVEN: In der Offensive kann Dardai wählen. „Jetzt habe ich auch mehr Alternativen auf der Bank“, bemerkte der Ungar. Neuzugang Myziane Maolida hatte sich in Bochum gleich mit einem Tor empfohlen. Der Ex-Hoffenheimer Ishak Belfodil hat in der Sturmspitze viel gearbeitet. Jurgen Ekkelenkamp, der von Ajax Amsterdam kam, hofft auch auf einen Einsatz.
DEFENSIVE: Bei den noch sieglosen Fürthern soll es vor allem die Defensive richten. „Defensive Stabilität ist die Basis, um erfolgreich zu sein“, meinte Trainer Stefan Leitl und forderte von seinem Team, gegen Hertha konsequenter zu verteidigen. „Wir müssen in der eigenen Hälfte keinen Schönheitspreis gewinnen“, hob er hervor. Es helfe auch einfach mal, den Ball aus dem Stadion zu schlagen.
KONKURRENZKAMPF: Die Qualität im Training des Neulings habe sich zuletzt deutlich verbessert, betonte Leitl. Vor allem der durch die Neuzugänge entstandene Konkurrenzkampf habe seinen Teil dazu beigetragen. „Konkurrenzkampf ist wichtig, um an seine Leistungsgrenze zu kommen. Es liegt nun an jedem Einzelnen, sich für diese Mannschaft zu empfehlen“, sagte Leitl.
FANS: 25.000 Zuschauer können laut der Corona-Regelung dabei sein, Hertha rechnet mit rund 20.000 Besuchern im Olympiastadion. Dabei greift die 3G-Regel, Geimpfte, Genesene und Getestete bekommen Einlass. Ob in Zukunft die 2G-Regel folgt, nach der ein negativer Corona-Test nicht mehr reicht für den Stadionbesuch, will Hertha später entscheiden. „Man möchte keine Zweiklassengesellschaft haben, aber am Ende des Tages müssen wir schauen, wie wir als Verein überleben können“, sagte Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic.
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