Madrid/La Palma (dpa)

Große Schäden durch Vulkan auf Kanareninsel

| 21.09.2021 10:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Häuser an einem Hang werden von Lava zerstört. Erstmals seit 50 Jahren ist auf der spanischen Kanareninsel La Palma wieder ein Vulkan ausgebrochen. Foto: Uncredited/OVERON/dpa
Häuser an einem Hang werden von Lava zerstört. Erstmals seit 50 Jahren ist auf der spanischen Kanareninsel La Palma wieder ein Vulkan ausgebrochen. Foto: Uncredited/OVERON/dpa
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Die mehr als 1000 Grad heiße Lava bahnt sich weiter ihren Weg vom Vulkan hinunter. Über 150 Häuser wurden bisher zerstört, mehr als 100 Hektar sind jetzt schon mit einer schwarzen meterdicken Schicht bedeckt.

Der Vulkanausbruch auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma richtet immer größere Schäden an. Bisher seien mehr als 160 Gebäude von der Lava zerstört worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.

Mehr als 100 Hektar seien bereits mit einer schwarzen meterdicken Schicht aus rund 1000 Grad heißer Lava bedeckt, die aus mittlerweile neun Schloten im Bereich der Cumbre Vieja im Süden der Insel austrete. Die Zahl der Evakuierten habe sich nach Angaben des Zivilschutzes auf knapp 6000 erhöht. Die meisten von ihnen kamen den Berichten zufolge bei Verwandten unter oder wurden in Privathäusern in anderen Teilen der Insel aufgenommen. Verletzte gebe es weiterhin nicht, betonten die Behörden.

Es wurde erwartet, dass die Lava im Laufe des Tages die Westküste der kleinen Insel im Atlantik erreichen werde. Die Behörden warnten, dass dabei giftige Gase entstehen, wenn die um die glühend heiße Lava ins Meer stürzt. Dabei komme es nicht nur zu einer explosionsartigen Verdampfung von Seewasser, sondern beim Kontakt der Lava mit dem salzhaltigen Wasser entstünden auch Salzsäure und feine Vulkankristalle. Diese können Reizungen der Haut, der Augen und der Atemwege hervorrufen. Die verschiedenen Lavaströme seien jedoch langsamer geworden, so dass es unklar war, wann genau sie die Küste erreichen würden.

Der Vulkan war am Sonntag erstmals seit 50 Jahren wieder aktiv geworden. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez, der eigentlich zur UN-Vollversammlung in New York reisen wollte, war stattdessen nach La Palma geflogen, wo er den Betroffenen unbürokratische Hilfe zusagte.

La Palma liegt ganz im Nordwesten der Kanaren, einer Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Atlantik vor der Westküste Afrikas. Sie ist 85 Kilometer von der nächstgelegenen größeren und auch bei deutschen Touristen sehr beliebten Insel Teneriffa und 57 Kilometer von La Gomera entfernt. Massentourismus wie auf den bekannteren Kanareninseln Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gibt es auf La Palma nicht.

© dpa-infocom, dpa:210921-99-298045/5

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