Edinburgh (dpa)
Schottland schafft Stipendium für Studierende aus der EU
Nach dem Brexit ist es für viele Studenten aus der EU zu teuer, in Großbritannien zu studieren. Die schottische Regierung will mit einem neuen Programm wieder mehr junge Menschen aus der EU anlocken.
Schottland hat ein neues Stipendienprogramm geschaffen, um wieder mehr Studentinnen und Studenten aus der EU an seinen Universitäten zu begrüßen.
„Im vergangenen Jahr haben wir leider einen dramatischen Rückgang der Bewerbung von EU-Studenten gesehen, die hier studieren wollen“, sagte der schottische Staatssekretär für Hochschulbildung, Jamie Hepburn, einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge. „Wir wollen alles tun, um den Schaden, den der Brexit angerichtet hat, rückgängig zu machen und Schottlands Bildungsangebot weltweit zu bewerben.“
Das mit 2,25 Millionen Pfund (rund 2,62 Mio Euro) geförderte Programm soll Hunderte Studierende aus der Europäischen Union von diesem Herbst an finanziell dabei unterstützen, an schottischen Hochschulen zu studieren. In diesem Jahr hatten sich 41 Prozent weniger EU-Anwärter an schottischen Unis beworben als noch im Vorjahr. Im britischen Gesamtschnitt war der Rückgang den Zahlen der zentralen Vergabestelle UCAS (Universities & Colleges Admissions Service) zufolge sogar noch größer.
Mit dem Brexit ist Großbritannien auch aus dem EU-Austauschprogramm Erasmus ausgeschieden, mit dem unkomplizierte Auslandssemester möglich waren. Die Regierung von Premier Boris Johnson will mit dem sogenannten Turing-Programm britischen Studierenden stattdessen Auslandsaufenthalte auch weit über Europa hinaus ermöglichen. Ausländische Studierende an britischen Unis werden damit allerdings nicht mehr gefördert.
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum abhalten und ihr Land im Fall eines Sieges als von London unabhängigen Staat wieder in die EU führen. Die Schottinnen und Schotten hatten 2016 mit klarer Mehrheit gegen den Brexit gestimmt.
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