Fehmarn (dpa)
Arbeiten für Ostseetunnel in vollem Gange
Ein offizieller Spatenstich für den geplanten Ostseetunnel steht noch aus. Doch nicht nur in Dänemark sind die Bauarbeiten bereits in vollem Gange. Auch auf deutscher Seite rollen schon die Bagger.
Einen offiziellen ersten Spatenstich zum Bau des Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark hat es noch nicht gegeben. Doch nicht nur in Dänemark, sondern auch auf der Ostseeinsel Fehmarn laufen bereits seit dem Frühjahr die Bauarbeiten.
„Es ist noch eine gemeinsame Zeremonie zum offiziellen Start der Bauarbeiten geplant, aber ein Termin steht noch nicht fest“, sagte die Pressesprecherin des Bauherren Femern A/S, Denise Juchem, der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Erschließungsarbeiten auf der Tunnelbaustelle bei Puttgarden sind weitgehend abgeschlossen“, sagte Juchem. Seit dem Frühjahr seien dort unter anderem Wasserleitungen, Strom- und Glasfaserkabel verlegt und Baustraßen angelegt worden. „Aktuell errichtet dort die Schleswig-Holstein Netz AG zwei Transformatoren-Stationen, um die Tunnelbaustelle bei Puttgarden mit Strom zu versorgen“, sagte Juchem.
Noch in diesem Jahr soll nach Angaben Juchems auch mit dem Bau des Arbeitshafens bei Puttgarden begonnen werden. Über den solle ein Großteil des Baumaterials angeliefert werden, sagte sie.
Auf dänischer Seite wird nach Angaben von Femern A/S bereits an dem größeren Arbeitshafen bei Rödbyhavn auf Lolland sowie an den Deichen der künftigen Küstenlinie und der Tunneleinfahrt auf dänischer Seite gebaut. Während in Deutschland erst seit November 2020 Baurecht für das Infrastruktur-Projekt besteht, hatte in Dänemark das Parlament bereits 2015 die Baugenehmigung erteilt.
Der rund 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll voraussichtlich von 2029 an als feste Fehmarnbelt-Querung die Ostseeinsel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden. Für die Baukosten von geschätzt 7,1 Milliarden Euro muss Dänemark allein aufkommen. Deutschland muss die Kosten für die Straßen- und Schienenanbindung auf deutscher Seite in Höhe von geschätzt 3,5 Milliarden Euro tragen.
© dpa-infocom, dpa:211002-99-451008/4