Berlin (dpa)

VfL-Pleite bei Union - van Bommel: „Enttäuscht mich auch“

Jens Marx, dpa
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Von Jens Marx, dpa
| 16.10.2021 17:37 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Wolfsburgs Verteidigung kann das Gegentor durch Unions Taiwo Awoniyi (2.v.l.) nicht verhindern. Foto: Matthias Koch/dpa
Wolfsburgs Verteidigung kann das Gegentor durch Unions Taiwo Awoniyi (2.v.l.) nicht verhindern. Foto: Matthias Koch/dpa
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Die dritte nacheinander und eine Niederlage, die richtig weh tut. Wolfsburg verliert in Berlin und fällt hinter Union zurück. Sechs Spiele kein Dreier und nun auch noch die erste Pleite einer VfL-Mannschaft gegen die Eisernen.

Die Wolfsburger Spieler wirkten ratlos, manche stemmten die Hände in die Hüfte, nur zaghaft wagten sie sich gemeinsam zu den enttäuschten eigenen Fans. Dritte Niederlage nacheinander, sechstes Pflichtspiel in Serie ohne Sieg, die erste Pleite gegen den 1. FC Union Berlin überhaupt.

Das 0:2 (0:0) bei den Eisernen, die den VfL Wolfsburg damit auch in der Tabelle der Fußball-Bundesliga überholten und auf den fünften Platz kletterten, tat dem taumelnden Champions-League-Teilnehmer aus Niedersachsen so richtig weh.

VfL Wolfsburg agiert derzeit glücklos

„Es enttäuscht mich auch, dass wir nicht gewonnen haben“, räumte Trainer Mark van Bommel ein. „Man sollte aber nicht sagen, dass man von seinem Plan ablenken oder abgehen muss.“ Nach vier Spieltagen seien sie Bayern-Jäger gewesen, jetzt sollten sie in einer Krise stecken, konterte der Ex-Profi entsprechende Fragen nach der Situation der Wolfsburger. „Das hört sich jetzt komisch an: Wir haben immer das Gleiche gemacht, nur die Ergebnisse sind anders.“

Er mache sich allerdings auch Sorgen, ergänzte van Bommel, der in seiner Startformationen neben zwei notwendigen Veränderungen in der Abwehr im Angriff zunächst den Niederländer Wout Weghorst und den deutschen Nationalspieler Ridle Baku auf der Bank gelassen hatte. „Es ist für jeden Spieler, der nicht spielt, eine Enttäuschung“, sagte van Bommel. Ihre Einwechslungen rund eine halbe Stunde vor Spielende rettete die Wolfsburger auch nicht mehr.

Stattdessen schlugen die Berliner noch ein zweites Mal zu. Zunächst hatte Taiwo Awoniyi nach feiner Vorarbeit des ehemaligen Wolfsburgers Max Kruse in der 49. Minute die Führung erzielt. Vor 10.978 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei legte der eingewechselte Sheraldo Becker (83.) in der Schlussphase nach. „Wir waren heute wirklich sehr effizient“, sagte Trainer Urs Fischer zufrieden.

Union vor Europa-Abenteuer in Rotterdam

Für die Unioner war es die perfekte Einstimmung auf das Spiel am kommenden Donnerstag in der Conference League bei Feyenoord Rotterdam. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns reingebissen ins Spiel“, meinte Torwart Andreas Luthe - übrigens der Berliner mit den meisten Ballkontakten (57). Dass er gegentorlos blieb, lag auch an der Wolfsburger Ungenauigkeit, wie in der Szene, als Lukas Nmecha von rechts nach innen passte und dort am zweiten Pfosten Dodi Lukebakio lauerte. Aus kurzer Distanz und bester Position traf der von Hertha BSC ausgeliehene Angreifer aber nicht ins Tor, sondern nur den Pfosten.

Ärgerlich für van Bommel, der dann nach der Pause mitansehen musste, wie das passierte, was zu befürchten war aus seiner Sicht. Kruse, 2015/2016 Spieler in Wolfsburg, hatte einen seiner genialen Momente. Mit einem kurzen Zuspiel auch vorbei an dem neuen VfL-Rekordspieler Maximilian Arnold (259. Bundesliga-Einsatz und damit gleichgezogen mit Diego Benaglio) bediente Kruse den Japaner Genki Haraguchi, der wiederum auf Awoniyi passte.

Der Nigerianer, jüngst Debütant in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes - erzielte seinen sechsten Saisontreffer in acht Spielen - ebenso oft hatte er in 33 Einätzen in den vorangegangenen zwei Spielzeiten getroffen. „Er ist einfach eine Waffe. Er ist so ein bisschen unsere Lebensversicherung“, betonte Luthe.

Die fehlt Wolfsburg derzeit. Zwei Chancen konnte Weghorst nach seiner Einwechslung nicht im Tor unterbringen, auch Ridle Baku konnte das Team vier Tage vor der Partie in der Champions League bei RB Salzburg nicht mehr heranbringen, ehe der eingewechselte Becker nach schöner Lupfer-Hereingabe des ebenfalls eingewechseltem Andreas Voglsammer das zweite Union-Tor schoss.

© dpa-infocom, dpa:211016-99-620618/4

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