Brookmerland

Scheune des Bismarcks-Hofs zur Hälfte abgebrannt

| | 22.10.2021 14:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte es lichterloh. Foto: Carsten Redenius/Feuerwehr
Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte es lichterloh. Foto: Carsten Redenius/Feuerwehr
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Viermal hat es seit Juli in Wirdum gebrannt. In der Nacht zu Freitag stand nun ein landwirtschaftlicher Hof in Flammen. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt und ermittelt wegen der Brandursache.

Wirdum - Mit einem Großaufgebot haben die Feuerwehren des Brookmerlandes sowie die Feuerwehr Norden in der Nacht zu Freitag in Wirdum gegen die Flammen gekämpft. Um kurz nach ein Uhr heulten die Sirenen: Der Bismarcks-Hof an der Marienhafer Straße stand in Vollbrand.

Der Feuerschein war schon von weitem zu sehen, der Brandgeruch über dem Dorf stechend. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Wirdum, Upgant-Schott, Marienhafe, Osteel und Leezdorf sowie der Feuerwehr Norden, die mit Drehleiter angerückt war, versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt dauerte der Einsatz bis zum Morgen.

Menschen und Tiere waren nicht im Gebäude

Zunächst waren nur die Wehren aus Wirdum, Upgant-Schott, Marienhafe und Osteel alarmiert worden. Nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde eine Alarmstufenerhöhung an die Regionalleitstelle Ostfriesland gegeben. So wurden die Feuerwehr Leezdorf und Einsatzkräfte aus Norden mit der Drehleiter, dem Einsatzleitwagen 2 und dem Gerätewagen-Atemschutz hinzugefordert.

Etliche Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz gegen die Flammen vor. Hier macht sich die Ablösung bereit. Foto: Karin Böhmer
Etliche Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz gegen die Flammen vor. Hier macht sich die Ablösung bereit. Foto: Karin Böhmer

Die Flammen schlugen aus dem Dach der Scheune. Ein Übergreifen auf den Wohnteil konnte laut Feuerwehrsprecher Carsten Redenius verhindert werden: „Die oberste Priorität bestand darin, den Wohnteil des Anwesen zu schützen. So ging ein Atemschutztrupp in den Wohnbereich und kontrollierte mit Hilfe der Wärmebildkamera die oberen Geschosse.“

Der Hof ist nicht mehr bewohnt, sodass Menschenleben bei dem nächtlichen Brand nicht in Gefahr waren. Auch waren laut Redenius keine Tiere in dem Gebäude.

Ein großer Gulfhof stand gegen ein Uhr in der Nacht zu Freitag in Flammen. Foto: Karin Böhmer
Ein großer Gulfhof stand gegen ein Uhr in der Nacht zu Freitag in Flammen. Foto: Karin Böhmer

Heu und Pferdeboxen wurden Opfer der Flammen

Durch den enormen Löschwassereinsatz konnte das Feuer schnell eingedämmt werden und der Brand war bereits nach einer Stunde unter Kontrolle. Das Feuer zerstörte jedoch zur Hälfte den Dachstuhl der Scheune sowie eine große Menge an Heu und die vor kurzem fertiggestellten Pferdeboxen. In der Scheune waren laut Redenius zudem zwei gefüllte Getreidesilos, landwirtschaftliche Maschinen und eine Werkstatt untergebracht, welche allesamt gehalten werden konnten. Die Eigentümer fuhren einen Trecker eigenständig raus. Sowie ein Weiterer musste aufgrund von Wartungsarbeiten mit Hilfe eines Teleskopladers und Gabelstaplers ins Freie gezogen werden.

Bis zum Morgen wurden Glutnester überwacht und das Heu auseinandergezogen und abgelöscht. Foto: Carsten Redenius/Feuerwehr
Bis zum Morgen wurden Glutnester überwacht und das Heu auseinandergezogen und abgelöscht. Foto: Carsten Redenius/Feuerwehr

Ein Bagger verteilte nach und nach unter anderem Dachsparren und das gesamte Heu aus dem Stall auf einer freien Fläche. Dort wurde das Material direkt mit einem Strahlrohr von Feuerwehrkräften abgelöscht.

Feuerwehr konnte um 8 Uhr abrücken

Der Einsatz vor Ort dauerte insgesamt sieben Stunden. Gegen 8 Uhr am Morgen waren Redenius zufolge alle Brandnester gelöscht, sodass auch die letzten Feuerwehren nach dem Rückbau der Schläuche und Gerätschaften abrücken konnten.

Von der Norder Drehleiter aus bekämpften Trupps unter Atemschutz die Flammen durchs Dach. Foto: Karin Böhmer
Von der Norder Drehleiter aus bekämpften Trupps unter Atemschutz die Flammen durchs Dach. Foto: Karin Böhmer

Auch danach ging es laut dem Feuerwehrsprecher für die Einsatzkräfte noch weiter, denn im Anschluss müssen die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht werden. Darunter fällt, die Schläuche und Atemschutzgeräte in Georgsheil an der Feuerwehrtechnischen Zentrale zu tauschen sowie alle Betriebsstoffe der verwendeten Aggregate und Fahrzeuge zu tanken und das abschließende Reinigen. Verschmutze Einsatzkleidung wird separat von einer Reinigungsfirma gesäubert.

Fünfter Einsatz binnen weniger Wochen

Neben der Feuerwehr waren Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes zur Absicherung und Verpflegung der Einsatzkräfte, ein Rettungswagen, die Polizei, der Bauhof der Samtgemeinde, die Untere Wasserbehörde des Landkreises Aurich und die EWE vor Ort. Laut Redenius waren 13 Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.

Die Straßen am Ortseingang von Wirdum standen voller Einsatzfahrzeuge. Foto: Karin Böhmer
Die Straßen am Ortseingang von Wirdum standen voller Einsatzfahrzeuge. Foto: Karin Böhmer

Der nächtliche Löscheinsatz ist nicht der erste, den die Feuerwehren in letzter Zeit in Wirdum ableisten mussten. Im Juli und August brannten binnen weniger Wochen im Kirchwarfenweg eine Doppelhaushälfte, auf einem Grundstück in der Nordlohne ein Wohnwagen und an der Eilsumer Landstraße in Grimersum eine Biogasanlage. In allen drei Fällen ermittelt die Polizei noch wegen Brandstiftung. Am vergangenen Wochenende ging dann noch ein Carport in der Straße Zum Stig in Flammen auf. Ob es sich auch dort um Brandstiftung handelt, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Rund die Hälfte der Dachkonstruktion der Scheune ist laut Feuerwehr zerstört. Foto: Karin Böhmer
Rund die Hälfte der Dachkonstruktion der Scheune ist laut Feuerwehr zerstört. Foto: Karin Böhmer

Auch zu dem jüngsten Brand in dem großen landwirtschaftlichen Gebäude wird die Polizei Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen. „Der Brandort wurde beschlagnahmt“, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Schadenssumme liege nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Euro-Bereich.

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