Berlin (dpa)
Helfer vom Weihnachtsmarkt-Anschlag gestorben
Am 19. Dezember 2016 rast der Tunesier Anis Amri mit einem Lkw über den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Zwölf Menschen sterben - nun ist ein weiterer seinen Verletzungen erlegen.
Der Tod eines Helfers fünf Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt hat Betroffenheit bei Politikern ausgelöst.
Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Kai Wegner erklärte am Dienstag, die Nachricht vom Tod des Helfers sei bedrückend. Die CDU unterstütze die Forderung, seinen Namen auf den Stufen der Gedenkstätte an der Gedächtniskirche aufzuführen. „Wir erwarten, dass der Senat dies schnell und unbürokratisch umsetzt.“
Der Grünen-Innenpolitiker Benedikt Lux teilte mit, fast fünf Jahre nach dem Anschlag sei ein 13. Todesopfer hinzugekommen. „Wir werden seiner würdig gedenken und den Kampf gegen Terrorismus und für mehr Schutz unserer offenen Gesellschaft fortführen.“
Der inzwischen 49-jährige Helfer starb nach Angaben seines Ehemannes am 5. Oktober und wurde an seinem Wohnort in Troisdorf bei Bonn beigesetzt. Er sei an einer Infektionskrankheit infolge der Langzeiterkrankung gestorben.
Der Mann war direkt nach dem Anschlag am 19. Dezember 2016 Besuchern des Weihnachtsmarktes auf dem Breitscheidplatz zu Hilfe geeilt. Dabei wurde er mutmaßlich von einem Balken am Kopf getroffen und schwer am Kopf verletzt. Seither musste er rund um die Uhr betreut werden.
Astrid Passin, die im Namen mancher Opfer und Hinterbliebenen spricht, forderte in einem Brief an den Berliner Senat und die Abgeordneten, dass der Name des 49-Jährigen ebenfalls auf den Stufen der Gedenkstelle an der Gedächtniskirche in Berlin aufgeführt wird. Sie wolle eine „unbürokratische Umsetzung bis zum 5. Jahrestag am 19. Dezember“. Der Senat äußerte sich dazu zunächst noch nicht.
Der tunesische Islamist Anis Amri hatte am 19. Dezember 2016 in Berlin einen Lastwagenfahrer erschossen und war mit dem LKW über den Weihnachtsmarkt gefahren, wo er elf Menschen tötete. Der abgelehnte Asylbewerber war den Behörden schon vorher als islamistischer Gefährder aufgefallen. Nach dem Attentat floh er nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.
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