Berlin (dpa)

Das war der DFB-Dienstag, das kommt am Mittwoch

| 27.10.2021 05:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Die Spieler von 1860 München feiern ihren Sieg gegen den FC Schalke 04. Foto: Angelika Warmuth/dpa
Die Spieler von 1860 München feiern ihren Sieg gegen den FC Schalke 04. Foto: Angelika Warmuth/dpa
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Die große Sensation bleibt in Teil eins der zweiten Runde des DFB-Pokal aus - auch weil Freiburg und Hertha mit Mühe Blamagen vermeiden. In der zweiten Hälfte der Runde kommt es zu einem Klassiker.

Zum Auftakt der zweiten Runde des DFB-Pokals tun sich einige Fußball-Bundesligisten gegen unterklassige Mannschaften schwer. Dennoch kommen sie durch. Wenigstens eine kleine Überraschung gelingt dem Drittligisten TSV 1860 München - gegen einen Zweitligisten mit großem Namen.

Überraschung verpasst I: In der Bundesliga ist der SC Freiburg nach neun Spieltagen unbesiegter Tabellendritter. Doch nun wäre es beinahe im Pokal passiert: Der Drittliga-Vierte VfL Osnabrück war nah dran, den Breisgauern ein ungewohntes Gefühl zu verschaffen. Bis zur 120. Minute der Verlängerung hatte es 2:1 für die Osnabrücker gestanden. Dann bewahrte Keven Schlotterbeck den Sportclub vor dem Aus. Beim 3:2 Im Elfmeterschießen wurde Freiburgs Ersatztorwart Benjamin Uphoff dann der entscheidende Mann. Er wehrte drei Schüsse ab.

Überraschung verpasst II: Eine Halbzeit spielte Preußen Münster in Unterzahl - und brachte den Bundesligisten Hertha BSC dennoch in Bedrängnis. Dass die Berliner gegen den Regionalligisten noch mit 3:1 gewannen, hatten sie zwei Jokern zu verdanken: Die eingewechselten Ishak Belfodil und Marco Richter trafen in der Schlussphase und verhinderten eine Sensation des Viertligisten.

Überraschung gelungen: Mit vier Siegen in Serie hat sich Schalke 04 in der 2. Bundesliga bis auf den dritten Platz vorgeschoben. Doch für den Drittliga-16. TSV 1860 München reichte es nicht. Im Duell der Traditionsclubs rang der Außenseiter den Favoriten nieder. Stefan Lex schoss die Sechziger mit seinem frühen Tor ins Achtelfinale. Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis muss sich fragen lassen: Warum ließ er Torjäger Simon Terodde erst auf der Bank?

Joker-Sieg: Thorgan Hazard wurde von Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose gegen den Zweitliga-Letzten FC Ingolstadt bis zur 71. Minute geschont. Dann durfte der Belgier ran und schoss den Titelverteidiger mit zwei Treffern zum zähen 2:0. „Wenn ich immer zwei Tore mache, kann ich auf der Bank bleiben, kein Problem“, sagte er bei Sport1. Kleiner Schönheitsfehler: Beim zweiten Treffer stand er im Abseits. Hazards Kommentar: „Es war gut, dass es heute keinen Videobeweis gab.“

Großzügige Minimalisten: RB Leipzig entledigte sich seiner Aufgabe beim Viertligisten SV Babelsberg 03 mit minimalem Aufwand und einem 1:0. „Wir sind durch. Wir sind glücklich über die Erfahrung, den Kampf und den Sieg“, sagte RB-Trainer Jesse Marsch. Großzügiger als beim Toreschießen zeigte sich der Finalist der Pokal-Vorsaison schon vor dem Spiel, als er ankündigte, auf seinen Anteil an den Zuschauereinnahmen zugunsten der Babelsberger zu verzichten.

Trüber Holstein-Herbst: In der vergangenen Saison war Holstein Kiel bis ins Pokal-Halbfinale gestürmt und hatte sogar Bayern München aus dem Wettbewerb geworfen. Zudem hatte der Zweitligist vor dem Aufstieg gestanden. Die Realität im Herbst 2021: In Liga 2 stecken die Kieler im Tabellenkeller, im Pokal sind sie raus. Das 1:5 beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ist keine Überraschung. Bitter für die Norddeutschen ist aber, dass zwei Eigentore von Johannes van den Bergh und Hauke Wahl die Niederlage einleiteten.

Liga-Duelle: Im Spiel zweier Bundesligisten schoss Marcus Ingvartsen den FSV Mainz 05 erstmals seit vier Jahren ins Achtelfinale. Der Däne traf in der 114. Minute zum 3:2 nach Verlängerung gegen Arminia Bielefeld. Die Partie der Zweitligisten 1. FC Nürnberg und Hamburger SV war sogar erst nach dem Elfmeterschießen zu Ende - mit einem 4:2 zugunsten des HSV. Bitter für beide Teams: Der Nürnberger Tom Krauß war nach einem Zusammenprall mit HSV-Spieler Miro Muheim auf einer Trage abtransportiert und in eine Klinik gebracht worden. Auch der Hamburger Tim Leibold musste auf einer Trage nach einer Verletzung am rechten Knie das Spielfeld verlassen und in der Kabine bleiben.

Klassiker: Das Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München überstrahlt die zweite Pokal-Runde. Sechs Mal (in insgesamt sieben Spielen) standen sich die beiden Rivalen im Pokal schon gegenüber - und immer setzte sich am Ende der FC Bayern durch, zuletzt 2012 im Elfmeterschießen. Die Münchner müssen weiter auf ihren positiv auf Corona getesteten Trainer Julian Nagelsmann verzichten. Mit dabei ist dafür Nationalspieler Joshua Kimmich, der in den letzten Tagen im Fokus einer Impf-Debatte stand.

Weitere Spiele: Mit dem Aufeinandertreffen des VfL Bochum und dem FC Augsburg sowie dem Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln kommt es zu weiteren Duellen zweier Bundesligisten. Bayer Leverkusen empfängt den Zweitligisten Karlsruher SC, der 1. FC Union Berlin ist bei Drittligist Waldhof Mannheim zu Gast. Außerdem stehen folgende Paarungen auf dem Programm: Dynamo Dresden - FC St. Pauli, Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf, Jahn Regensburg - Hansa Rostock.

© dpa-infocom, dpa:211027-99-750385/4

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