Ostfriesland
Corona: Vierte Infektionswelle erreicht Landkreis Leer
In einem Alten- und Pflegeheim im Stadtgebiet sind 13 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Das Heim ist aktuell für Besucher nicht zugänglich. Im Kreis gibt es noch einen weiteren Infektionsherd.
Leer - Der Landkreis Leer ist von einer vierten Infektionswelle betroffen und verzeichnet aktuell dynamisch ansteigende Fallzahlen. Aktuell gibt es ein größeres Infektionsgeschehen in einem Alten- und Pflegeheim im Stadtgebiet. Die 7-Tages-Inzidenz wurde beim Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mit 60,6 ausgewiesen und liegt erstmals wieder über der Marke von 50, teilt die Kreisbehörde mit. Dabei stehe neben einem Teil des Südkreises auch die Stadt Leer im Fokus.
Das Lagegeschehen wurde in den vergangenen Tagen insbesondere durch zwei Infektionsgeschehen bestimmt: Dem Gesundheitsamt wurden laut einer Pressemitteilung am 18. Oktober eine Corona-Infektion in einem Alten- und Pflegeheim in Leer gemeldet. Trotz hoher Infektionsstandards und einem guten Hygienekonzept des Heimes hat sich mittlerweile bei 13 Bewohnern sowie bei drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eine positive PCR-Testung eine Coronainfektion bestätigt. Alle Mitarbeiter und Bewohner wurden zuletzt am Montag auf Veranlassung des Gesundheitsamtes im PCR-Verfahren abgestrichen.
Über 80 Prozent sind vollständig geimpft
Über 80 Prozent von Bewohnern sowie Mitarbeitenden verfügen den Angaben zufolge über einen vollständigen Corona-Impfschutz. Eine Einschätzung zum weiteren Verlauf der Erkrankungen kann die Gesundheitsbehörde nicht geben. Auf Grundlage der Niedersächsischen Corona-Verordnung ist das Heim aktuell nicht für Besucher und externe Dienstleister zugänglich.
Eine Vielzahl an Neuinfektionen aus den Gemeinden Rhauderfehn und Westoverledingen sowie der Stadt Weener sind zudem bei einer größeren Firma im Umkreis beschäftigt. Aus den Einzelfällen resultieren nicht selten zum Teil auch größere familiäre Häufungen. Rund zwei Drittel aller Neuinfektionen im Kreisgebiet verfügen über keinen beziehungsweise keinen vollständigen Impfschutz. Der landesweit gültige Leitindikator „Hospitalisierung“ sowie der Indikator „Intensivbetten“ liegen mit 2,7 sowie 4,2 Prozent noch unterhalb einer ersten Warnstufe.
Kreisverwaltung rechnet mit weiterem Anstieg der Zahlen
Die Kreisverwaltung rechnet nach eigenen Angaben auch für die kommenden Tage mit einem Anstieg der Zahlen. Liegt der Leitindikator „Neuinfizierte“ – also die 7-Tages-Inzidenz – im Landkreis Leer auch an den kommenden vier Werktagen in Folge über 50, ist in der kommenden Woche mit der Umstellung auf die 3G-Regel für bestimmte Bereiche zu rechnen, die das Land Niedersachsen für Kommunen mit einer Inzidenz über 50 vorsieht.
Damit wäre der Zugang zu Veranstaltungen und Einrichtungen sowie die Inanspruchnahme von bestimmten Leistungen auf vollständig geimpfte, genesene und getestete (3-G) Personen beschränkt. Hierzu wird der Landkreis Leer rechtzeitig umfangreicher informieren, wenn eine entsprechende Allgemeinverfügung für das Kreisgebiet nach Maßgabe der Corona-Verordnung zu erlassen ist.