Berlin (dpa)

Bahn-Wettbewerber wollen neues Bundesamt für Verkehr

| 02.11.2021 07:47 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Schienen nahe des Betriebsbahnhofs Rummelsburg. Um eine stärkere Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu erreichen, haben sich die Wettbewerber der Deutschen Bahn für grundlegende Strukturveränderungen ausgesprochen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Schienen nahe des Betriebsbahnhofs Rummelsburg. Um eine stärkere Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu erreichen, haben sich die Wettbewerber der Deutschen Bahn für grundlegende Strukturveränderungen ausgesprochen. Foto: Christoph Soeder/dpa
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Der Verkehr soll auf die Schiene - doch wie genau? Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen fordert dafür jetzt einen grundlegenden Strukturwandel. Abhilfe schaffen soll vor allem ein neues Amt.

Um eine stärkere Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu erreichen, haben sich die Wettbewerber der Deutschen Bahn für grundlegende Strukturveränderungen ausgesprochen.

Nach Schweizer Vorbild solle es ein Bundesamt für Verkehr geben, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, der Deutschen Presse-Agentur. Wie in der Alpenrepublik solle das neue Amt den gesetzlichen Auftrag bekommen, eine von einer möglichen „Ampel-Koalition“ zu beschließende politische Wachstumsstrategie bei den Infrastruktur-Töchtern der Deutschen Bahn umzusetzen.

Teile des heutigen Eisenbahn-Bundesamts, die sich mit der Infrastruktur befassen, sollen demnach in das neue Amt integriert werden. Aufgaben vor allem zur Sicherheit im Eisenbahnverkehr könnten im Eisenbahn-Bundesamt gelassen werden.

In Deutschland ist die bundeseigene Deutsche Bahn über die Tochter DB Netz auch für die Schienennetz-Infrastruktur zuständig. Für die Nutzung des Schienennetzes erhebt die DB Netz AG Trassenpreise.

Westenberger kritisierte die Performance der DB Netz als ein „Desaster“. Die Kunden im Schienenverkehr litten vielfach unter mangelhafter Qualität und zu knappen Kapazitäten der Infrastruktur. Westenberger bezog sich auch auf eine Analyse von Professor Thomas Ehrmann vom Institut für Strategisches Management an der Uni Münster. Dort heißt es, es müssten beim Netz statt Gewinnerzielung die Kundenwünsche und das Verkehrswachstum als Ziele des Managements verankert und Boni-Zahlungen daran ausgerichtet werden.

In seinem aktuellen Wettbewerber-Report prognostiziert der Verband, dass sich ohne zusätzliche Maßnahmen der Güter-Anteil der Schiene von aktuell etwas mehr als 18,2 Prozent bis 2024 nicht verändern wird. Die scheidende Bundesregierung hatte sich zum Zeil gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Anteil der Schiene am Güterverkehr auf rund 25 Prozent zu steigern.

© dpa-infocom, dpa:211102-99-827636/2

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