Wolfsburg (dpa)
Tore nach Corona-Schreck: DFB-Team will Stimmungsaufheller
Viele Tore gegen Liechtenstein. Diesen Wunsch will Bundestrainer Hansi Flick den Zuschauern in Wolfsburg erfüllen. Den Corona-Schreck muss die DFB-Auswahl am Abend gegen den Außenseiter abschütteln.
Nach dem Corona-Schreck ist vor dem nächsten Länderspiel: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet heute (20.45 Uhr/RTL) ihr vorletztes WM-Qualifikationsspiel.
Bei der Partie in Wolfsburg gegen Außenseiter Liechtenstein fehlen Bundestrainer Hansi Flick etliche Spieler - fünf davon wegen eines positiven Corona-Tests von Verteidiger Niklas Süle bei der Ankunft in der Autostadt am Wochenbeginn.
Der Bundestrainer: Hansi Flick winkt ein Startrekord. Mit fünf Siegen in fünf Spielen ist der 56-Jährige so gut gestartet wie sein Vorgänger Joachim Löw. Ein weiterer Erfolg wäre die alleinige Bestmarke. Der Bundestrainer betonte am Vortag, es gebe keinen Zweifel am Maximalziel von noch zwei Siegen gegen Liechtenstein und am Sonntag in Eriwan gegen Armenien.
Der Gegner: Das kleine Fürstentum mit knapp 40.000 Einwohnern zählt zu den kleinsten Staaten der Welt - und ist auch im Fußball alles andere als eine große Nummer. Im Hinspiel im September in St. Gallen ärgerte die Auswahl von Nationaltrainer Martin Stocklasa die Deutschen aber mit einer extrem defensiven Taktik. Das 2:0 gegen den 190. der FIFA-Weltrangliste war dürftig, in Wolfsburg will das DFB-Team mehr. Auch, wenn Thomas Müller am Mittwoch „kein Tore-Festival“ versprechen wollte.
Die Corona-Lage: Der positive Corona-Test am Montagabend bei Bayern-Innenverteidiger Niklas Süle war ein Schreck für Flick und seine Spieler. Der vollständig geimpfte 26-Jährige sei symptomfrei, hatte der DFB mitgeteilt. Als Kontaktpersonen mit in Quarantäne und abreisen mussten Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Karim Adeyemi. Die Impfdebatte wird die DFB-Auswahl weit ins WM-Jahr verfolgen. Flick vertagte die Frage nach einer Impfpflicht für künftige Nominierungen. Jetzt stehe nur der Jahresabschluss im Fokus.
Das Personal: Verletzungsbedingt fehlt nach Florian Wirtz und Nico Schlotterbeck nun auch noch Julian Draxler mit einer muskulären Verletzung. Flick stehen noch 23 Spieler zur Verfügung, darunter vier Torhüter. Ob der junge Lukas Nmecha in Wolfsburg, wo er für den VfL in der Bundesliga aufläuft, sein Debüt im DFB-Trikot feiert, ließ Flick offen. Mindestens ein Kurzeinsatz erscheint bei der Personallage aber wahrscheinlich. Nachnominiert hat Flick am Dienstag die Wolfsburger Maximilian Arnold, Ridle Baku und Kevin Volland von der AS Monaco. Jonathan Tah (Leverkusen) war bereits am Montag zum Team gestoßen. Kai Havertz fehlt nach seiner zweiten Gelben Karte in der Qualifikation, ist aber ohnehin angeschlagen.
Der Abschied: Es dürfte emotional werden in der VW-Arena. Vor dem Anpfiff wird Joachim Löw mit großer Kapelle verabschiedet. Es wird ein Spalier ehemaliger Weggefährten geben, wahrscheinlich einen großen Blumenstrauß. Auf der Videowand sollen Ausschnitte aus den 15 Bundestrainer-Jahren des 61-Jährigen an die glanzvollen Momente erinnern. Löw war in diesem Sommer zurückgetreten, die Entscheidung hatte er Monate vor dem schwachen EM-Abschneiden mit dem Aus im Achtelfinale kundgetan.
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