Frankfurt/Main (dpa)
Dax nach neuem Rekordhoch ohne großen Schwung
Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger auch am Donnerstag nur spärlich aus der Deckung gewagt.
Zwar erklomm der Dax kurzzeitig bei knapp 16.115 Punkten ein Rekordhoch, verlor dann aber sofort wieder an Schwung. Aus dem Tag ging er mit einem Plus von 0,10 Prozent auf 16.083,11 Punkte.
Wie schon seit Ende der vergangenen Woche bewegte sich der Leitindex weiter in einer sehr engen Handelsspanne. Allerdings zeigte er sich damit nach seiner 1000-Punkte-Rally im Oktober auf hohem Niveau unverändert stabil.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor am Donnerstag 0,10 Prozent auf 35.-956,31 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,21 Prozent auf 4358,00 Punkte zu.
Hierzulande richtete sich der Blick der Anleger weiterhin vor allem auf Einzelunternehmen, die ihre Geschäftszahlen und Ausblicke veröffentlichten. Im Dax hinterließen insbesondere Delivery Hero und Siemens Eindruck. So rechnet der Technologiekonzern nach einem starken Geschäftsjahr auch im kommenden mit weiter steigendem Umsatz und Gewinn. Die Aktien legten an der Dax-Spitze um 2,9 Prozent zu und erreichten bei 152,42 Euro ein Rekordhoch.
Der Essenslieferdienst Delivery Hero gab überraschend starke Umsatzzahlen bekannt und äußerte sich noch etwas optimistischer über seine Jahresziele. Die Aktie stieg um 1,4 ProzentNach einem recht unspektakulären endgültigen Quartalsbericht litten die Aktien des Pharma- und Spezialchemieunternehmens Merck KGaA mit minus 0,7 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Erst am vergangenen Freitag waren sie auf ein Rekordhoch geklettert.
Als einer der schwächsten Werte im MDax sackten die Aktien von K+S um 4,8 Prozent ab. Der Düngerkonzern kann die Zweifel der Bafin an der Höhe einer Milliardenabschreibung 2020 nicht ausräumen. Die Prüfung des Verdachts dauert an. Der Konzern weist die Vorwürfe - auch unter Einbeziehung einer Analyse externer Prüfer - als unbegründet zurück. Im Tagesgeschäft profitieren die Hessen derweil von hohen Düngerpreisen.
Die Bechtle-Aktien gaben nach vorgelegten Quartalszahlen um 5,4 Prozent nach. Der IT-Dienstleister schiebt einen sehr hohen Auftragsbestand vor sich her, denn Lieferengpässe erschweren die Planung.
Im Nebenwerte-Index SDax brachen die Anteilscheine von Westwing um 12,3 Prozent ein, denn die weltweiten Lieferkettenprobleme bereiten auch dem Online-Möbelhändler Sorgen. Schlusslicht waren die Anteile der Global Fashion Group mit fast 18 Prozent Abschlag. Das Wachstum des Online-Modehändlers ließ im dritten Quartal weiter nach und der Konzern rutschte operativ in die roten Zahlen.
Der Euro blieb unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1466 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1460 (Mittwoch: 1,1558) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8726 (0,8652) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,39 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 144,67 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,06 Prozent auf 170,43 Punkte zu.
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