Berlin (dpa)
Royals aus Dänemark setzen Staatsbesuch fort
Auch am zweiten Tag ihres Staatsbesuchs haben die dänischen Royals ein strammes Programm. Diesmal gehen Königin Margrethe II. und Sohn Kronprinz Frederik jedoch teils getrennte Wege.
Am zweiten Tag ihres Staatsbesuchs in Deutschland haben Königin Margrethe II. (81) und Kronprinz Frederik (53) unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.
Während die Monarchin vor allem kulturelle Einrichtungen in Berlin besuchte, nutzte ihr Sohn die dänischen Handelskonferenz, um mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Dazu gehörte auch ein virtueller Rundgang durch Showrooms mit Möbeln und Küchen mit einer VR-Brille.
Kunst und Literatur
Seine Mutter besuchte unterdessen den Pierre Boulez Saal. Königin Margrethe ist für ihr Interesse an Kunst und Literatur bekannt. Die in einem dunkelrot-auberginefarbenen Kostüm gekleidete 81-Jährige lauschte aufmerksam der Eigenkomposition von Klarinettist Jörg Widmann sowie einem kurzen Konzert von vier Studierendenden der Barenboim-Said-Akademie, die Musikstudenten aus der arabischen Welt und Israel zusammenbringt.
Der von dem amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry entworfene und 2017 eröffnete Saal ist deren Kernstück. Das Konzerthaus will in den nächsten vier Jahren verstärkt mit dänischen Komponisten zusammenarbeiten. Dafür sei eine Kooperation mit der Danish Art Foundation geschlossen worden, hieß es.
Im Anschluss besuchte die Königin das Literaturhaus, vor dessen Türen sie Kinder mit dänischen Fahnen begrüßten. Gemeinsam mit Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) enthüllte sie dort eine Gedenktafel für den dänischen Schriftsteller Herman Bang.
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Später ging die Monarchin dann gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung - nun wieder mit Kronprinz Frederik an ihrer Seite. Das Zentrum schloss eine Kooperation ab mit dem neuen FLUGT Museum in Dänemark, das etwa 80 Kilometer von der deutschen Grenze in Oksböl entsteht und die Flüchtlingsgeschichte vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart dokumentieren soll. An dem Ort gab es bis 1949 ein Flüchtlingslager mit etwa 35.000 Deutschen.
Auf dem Programm stand dann am Abend noch ein Empfang im Deutschen Historischen Museum zu Ehren von Bundespräsident Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender als Gegeneinladung der dänischen Gäste nach dem Staatsbankett am Mittwoch.
Am Freitag wird Königin Margrethe in Berlin noch eine Pressekonferenz geben zu ihrem Besuch in der Hauptstadt. Im Anschluss wird sie dann ohne ihren Sohn nach München weiterreisen, wo Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sie am frühen Nachmittag begrüßen wird.
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