Augsburg (dpa)
Leipziger Auswärtsmisere hält auch unter Tedesco an
RB Leipzig muss weiter auf den ersten Saisonsieg in der Fremde warten. Beim 1:1 in Augsburg dominiert die Mannschaft des neuen Trainers Domenico Tedesco. Doch vergeben die Sachsen zu viele Chancen. Das rächt sich.
Auch mit dem neuen Trainer Domenico Tedesco kann RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga auswärts nicht gewinnen.
Nach dem gelungenen 4:1-Einstand gegen Borussia Mönchengladbach musste sich der Nachfolger von Jesse Marsch trotz eines dominanten Auftritts über ein 1:1 (1:0) beim weiter in der Abstiegszone steckenden FC Augsburg ärgern. Damit wartet Leipzig weiter auf den ersten Sieg in der Fremde in dieser Saison.
„Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit ein ganz gutes Spiel gemacht“, meinte Tedesco. „Du musst dich einfach mehr belohnen, dann spielst du die zweite Halbzeit entspannter. So ist es enttäuschend, nur einen Punkt zu holen.“
Mittelstürmer André Silva (19. Minute) hatte die Sachsen nach einem feinen Spielzug mit seinem fünften Saisontor in Führung geschossen. Einziges Leipziger Manko in der leeren Augsburger Geisterspiel-Arena war die fahrlässige Torausbeute. Das rächte sich mit dem verwandelten Handelfmeter durch Daniel Caligiuri (86.). „Den Punkt nehmen wir gern mit“, sagte der Augsburger Torschütze in Sky. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter räumte aber auch ein: „In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass wir nur 0:1 zurückliegen.“
RB unzufrieden, Punkt für Augsburg zu wenig
In der zweiten Halbzeit wurde es für die Gastgeber besser. So hatte FCA-Joker Sergio Cordova schon vor dem Ausgleich einen Kopfball an die Latte gesetzt (80.). Die gegen Leipzigs abgeklärten Ballbesitzfußball in der Summe überforderten Augsburger hängen trotz des Punkt aber weiter in der Abstiegszone fest.
Das Team von Trainer Markus Weinzierl fand knapp vier Wochen nach dem grandiosen 2:1-Heimsieg noch vor Zuschauern gegen den FC Bayern keine Mittel gegen die Leipziger Dominanz. Die Gäste kontrollierten Ball und Gegner - und nur deren mangelhafte Konsequenz vor dem Tor ließ den FCA im Spiel. Konsequent bis zum finalen Torschuss agierte Tedescos Elf vor der Pause nur einmal: Eine weite Flanke von Angelino in den Strafraum schlug Benjamin Henrichs volley vors Tor, wo Silva frei vor FCA-Torwart Rafal Gikiewicz abstauben konnte.
Alleine Silva hätte aus der Vielzahl an guten Leipziger Angriffen und Möglichkeiten zwei weitere Tore erzielen können: Einmal schoss der Portugiese Gikiewicz an (10.), einmal köpfte er drüber (24.). Und die Augsburger? Liefen ständig hinterher, der starke Innenverteidiger Reece Oxford klärte mehrmals in höchster Not. Ein abgeblockter Schuss von Jan Moravek war die einzige gefährliche Offensivaktion (28.).
Der FCA intensivierte nach der Pause seine Angriffsbemühungen. Aber die Gäste hatten das Geschehen weiter im Griff. Der knappe Spielstand aber barg Gefahren, ein Distanzschuss des eingewechselten Augsburgers Arne Maier strich übers Tor (60.).
Tedesco verfolgte am Spielfeldrand die Aktionen ohne aufgeregtes Coaching, aber durchaus angespannt. Und er breitete entgeistert die Arme aus, als Silva ein weiteres Mal frei an Gikiewicz scheiterte (72.). Sekunden später köpfte Jordi Mukiele an den Pfosten. Der Chancenwucher blieb Leipzigs große Schwachstelle. Das nutzte Caligiuri mit dem Handelfmeter, den Henrichs verursacht hatte.
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