Köln (dpa)

„Stich ins Herz“: Stuttgarter Weihnachtsstimmung getrübt

Holger Schmidt, dpa
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Von Holger Schmidt, dpa
| 20.12.2021 05:44 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Kölns Anthony Modeste (M) trifft zum 1:0. Foto: Marius Becker/dpa
Kölns Anthony Modeste (M) trifft zum 1:0. Foto: Marius Becker/dpa
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Die Liga ist eng, mit einem Sieg in Köln hätte der VfB Stuttgart als Zwölfter überwintert. Doch nach dem 0:1 liegen die Schwaben zu Weihnachten auf dem Relegationsplatz. Das muss man ernst nehmen.

Die vorletzte Minute im letzten Spiel des Jahres vermieste Pellegrino Matarazzo gehörig die Weihnachtsstimmung.

„Das war ein Stich ins Herz“, sagte der Trainer des VfB Stuttgart über das Tor von Anthony Modeste (89.), durch das die Schwaben mit 0:1 beim 1. FC Köln verloren und auf dem Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga überwintern müssen.

Im letzten, dem Aufstiegsjahr, hatte der VfB Weihnachten noch als Zehnter gefeiert, in der Rückrunde stellten die Stuttgarter gar die achtbeste Mannschaft. Der aktuelle Absturz lässt sich mit langen Verletzungen wie von den offensiven Ausnahme-Spielern Silas Katompa Mvumpa und Sasa Kalajdzic erklären. Aber nicht alleine. Und nicht komplett.

Mislintat weiter optimistisch

Sportdirektor Sven Mislintat behält aber ganz demonstrativ die Ruhe. Matarazzo wackelte während der gesamten Hinserie nie merklich, Neuzugänge im Winter schließt der Sportchef quasi aus. „Wir dürfen uns nicht komplett verrückt machen lassen von Leuten, die angesichts von 17 Punkten und Platz 16 die Grund-Konstellation in Frage stellen“, sagte Mislintat: „Das mache ich nicht mit.“

Sein Team liege drei Punkte unter der Zielvorgabe, „das waren zwei mal 20“, sagte Mislintat: „Da sind wir ein bisschen hinten dran, zumal ich glaube, dass man dieses Jahr wirklich 37 oder 38 Punkte braucht. Aber das ist nichts, was man nicht kompensieren könnte. Wir haben eine Hypothek, aber keine sechs oder acht Punkte. Ich bin ziemlich sicher, dass wir am Ende die 40 Punkte holen werden.“

Rückkehr der verletzten Spieler

Doch diese Zuversicht gründet sich eben vor allem auf die Rückkehr der verletzten Spieler. Das Beispiel von Silas, der in seinen Kurz-Einsätzen nach dem im März erlittenen Kreuzbandriss noch wenig mit dem Überflieger aus der Vorsaison gemein hatte, zeigt aber, dass die bloße Spiel-Fitness nicht ausreicht.

Torjäger Kalajdzic, in der Vorsaison 16-facher Torschütze, soll im neuen Jahr nach seiner im August erlittenen Schulterverletzung zurückkehren. „Er wird nicht von Tag eins an im Januar Vollgas geben können“, räumte Mislintat ein: „Aber mit einer Schulter-Verletzung konnte er ganz anders körperlich arbeiten als das mit einer Knieverletzung möglich ist.“

Am Charakter des Teams zweifeln weder der Sportchef noch der Coach. „Die Gruppe arbeitet, gibt Vollgas“, sagte Mislintat: „Es hängt nicht an der Mentalität.“ Und auch Matarazzo versicherte: „Ich sehe eine Gruppe, die gewillt ist. Die von Spieler Nummer eins bis zum Zeugwart einen guten Spirit hat. Ich bin sehr sicher, dass wir in der Rückrunde noch mal angreifen werden.“

© dpa-infocom, dpa:211220-99-448344/4

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