Berlin (dpa)

Mehr als 7 Millionen Corona-Fälle erfasst

| 27.12.2021 05:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Nach langem Sinken steigt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht. Foto: Paul Zinken/dpa
Nach langem Sinken steigt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht. Foto: Paul Zinken/dpa
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Wie hoch die Dunkelziffer nicht erfasster Corona-Fälle in Deutschland ist, lässt sich nicht genau abschätzen. Viel Ungewissheit gibt es auch beim aktuellen Infektionsgeschehen.

In Deutschland sind seit Beginn der Pandemie mehr als sieben Millionen Corona-Infektionen gemeldet worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Gesamtzahl am Montagmorgen (Stand 03.25 Uhr) mit 7.005.289 an.

Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht nachgewiesen und damit auch nicht erfasst werden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zum Vortag leicht auf 222,7 (Vortag: 220,7). Auch vom vergangenen Sonntag auf Montag hatte es einen leichten Anstieg der Inzidenz gegeben (Sonntag: 315,4, Montag: 316,0), danach waren die Werte wieder stetig gesunken.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.908 Corona-Neuinfektionen, wie aus den Zahlen des RKI-Dashboards hervorgeht (Vorwoche: 16.086). Das RKI weist dabei darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist. Es gibt Lücken bei den Gesundheitsämtern, weniger Testzentren sind geöffnet, weniger Menschen dürften sich testen lassen, auch die Tests an Schulen fallen in den Ferien weg.

Unvollständiges Bild

Deshalb zeigen die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen derzeit nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland. Dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche dennoch etwas steigt, ist umso bemerkenswerter. In Berlin zum Beispiel übermittelten am Montag nur drei von zwölf Bezirken überhaupt Infektionszahlen, über die Feiertage war die Datenlage ähnlich dünn. Dennoch stieg die Inzidenz von Sonntag auf Montag von 267,9 auf 278,2.

Ob sich der bundesweite Trend in den nächsten Tagen fortsetzen wird, ist unklar. Sollte dem so sein, könnte neben Nachmeldungen auch ein höherer Anteil der Omikron-Variante an der Gesamtzahl der Neuinfektionen eine Rolle spielen. „Die Ausbrüche bei Omikron sind beeindruckend. Sehr viele Menschen, die sich mit einem Infizierten in einem Raum befinden, können sich anstecken. Sehr viele werden auch krank“, hatte RKI-Chef Lothar Wieler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt.

Zuletzt stieg die innerhalb eines Tages an das RKI übermittelte Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland um 17 Prozent. 7225 Fälle würden nun der neuen Corona-Variante zugeordnet, hieß es am Montag auf einer RKI-Übersichtsseite (Datenstand 26. Dezember). Das seien 1031 mehr Nachweise als am Vortag - sie beziehen sich auf Fälle im November und Dezember. Die meisten Nachweise stammen aus dieser und der vergangenen Woche.

Recht steiler Anstieg bei Omikron

Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Nachweise mittels vollständiger Erbgutanalysen sowie auf labordiagnostischen Verdacht durch variantenspezifische PCR-Tests. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der positiven Probe auf Varianten hin untersucht. Eine Grafik zur zeitlichen Entwicklung zeigt einen recht steilen Anstieg der wöchentlich gemeldeten Zahlen in Verbindung mit Omikron.

Bei der Beurteilung der Corona-Lage droht Deutschland Ungewissheit bis ins neue Jahr hinein. „Verlässlich dürften die Zahlen erst wieder Anfang Januar sein“, hatte Ute Teichert, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), vor den Weihnachtsfeiertagen gesagt. Eine sich aufbauende Omikron-Welle könnte dadurch erst verzögert deutlich sichtbar werden.

Auf Intensivstationen bundesweit werden laut Divi-Intensivregister derzeit 4201 Covid-19-Patienten behandelt, 2443 davon müssen invasiv beatmet werden. Die Zahl von Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung sank demnach seit etwa Mitte Dezember stetig. Am 13. Dezember hatte der Wert laut Divi-Tagesreport noch bei 4926 gelegen.

Einer Analyse von Patientendaten der privaten Krankenversicherung Debeka zufolge verbrachten im Zuge einer Covid-19-Erkrankung Beatmete durchschnittlich 31 Tage im Krankenhaus. Davon wurden sie im Schnitt 12,4 Tage lang beatmet, wie die Debeka am Montag mitteilte. Ausgewertet wurden Leistungen von rund 11.000 stationär behandelten Covid-19-Erkrankten zwischen März 2020 und Ende November 2021.

Deutschlandweit wurden nach den RKI-Angaben vom Montag binnen 24 Stunden 69 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 119. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag am Montag bei 3,26 (Sonntag: 3,31). Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 6.156.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 110.433.

© dpa-infocom, dpa:211227-99-511952/6

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