New York (dpa)

Rekord: Apple erreicht Börsenwert von drei Billionen Dollar

Hannes Breustedt, dpa, und Bernd Zeberl, dpa-AFX
|
Von Hannes Breustedt, dpa, und Bernd Zeberl, dpa-AFX
| 03.01.2022 21:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Apple hat einen Börsenwert von drei Billionen Dollar erreicht. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa/Archivbild
Apple hat einen Börsenwert von drei Billionen Dollar erreicht. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa/Archivbild
Artikel teilen:

Der iPhone-Hersteller Apple stellt eine Bestmarke auf dem Finanzmarkt auf. Erstmals steigt der Börsenwert des Konzerns über drei Billionen Dollar - das gelang noch keinem anderen Unternehmen.

Apples Rekordjagd an der Wall Street geht weiter: Als erster Konzern der Welt erreichte der iPhone-Riese am Montag einen Börsenwert von drei Billionen Dollar. Der Meilenstein ist das Ergebnis einer jahrelangen Rally, die in der Corona-Krise noch Fahrt aufnahm.

Daran konnten auch globale Chip-Engpässe, Probleme in den Lieferketten und pandemiebedingte Produktionsausfälle nichts ändern. Zu Wochenbeginn reichte Apple ein Kursanstieg von rund drei Prozent bis auf 182,88 Dollar, um den Weltrekord zu knacken. Zum Vergleich: Mit drei Billionen Dollar liegt die Marktkapitalisierung des Konzerns inzwischen über der jährlichen Wirtschaftsleistung großer Volkswirtschaften wie Großbritannien oder Frankreich.

Die Aktie konnte den Kurs aber nicht halten. Zum Handelsende lag die Marktkapitalisierung wieder knapp unter drei Billionen Dollar. Apple hatte im August 2020 die Schwelle von zwei Billionen Dollar überschritten. Zwei Jahre vorher hatte das Unternehmen Geschichte als erster US-Konzern mit einer 13-stelligen Bewertung geschrieben.

Wettlauf der Tech-Giganten

In diesen Club schafften es später auch andere Aktiengesellschaften. An den US-Börsen konnten zuletzt der Software-Gigant Microsoft - der Apple im vergangenen Jahr zwischenzeitlich sogar überholt hatte - sowie die Google-Mutter Alphabet, der weltgrößte Onlinehändler Amazon und der rasant wachsende Elektroautobauer Tesla mit billionenschweren Bewertungen aufwarten. Apple liegt derzeit aber klar an der Spitze.

Angetrieben von einer Billiggeldflut der Notenbanken neigten die Finanzmärkte in den vergangenen Jahren allgemein zu luftigen Kursniveaus. Doch anders als hochgehandelte Start-ups fährt Apple dank der großen Nachfrage nach iPhones und anderen Tech-Produkten kontinuierlich Milliardengewinne ein. Obwohl das letzte Quartal unter Chip-Mangel und weltweiten Lieferkettenproblemen litt, verdiente Apple im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 94,7 Milliarden Dollar und steigerte das Ergebnis damit zum Vorjahr um rund 65 Prozent.

Wachstum um ein Drittel

Auf das gesamte Geschäftsjahr gerechnet machte Apple im Schnitt erstmals gut eine Milliarde Dollar Umsatz pro Tag. Mit Erlösen von insgesamt 365,8 Milliarden Dollar schaffte der Konzern ein Wachstum von 33 Prozent. Die Zahlen kommen an der Wall Street gut an: Im vergangenen Jahr legten Apples Aktien um knapp 34 Prozent zu. Damit waren die Titel der achtbeste Wert im Leitindex Dow Jones.

Den dauerhaften Erfolg der seit 1980 an der Börse gelisteten Aktie zeigt ein Blick auf die längerfristige Entwicklung: In den vergangenen fünf Jahren haben Aktionäre, die seitdem die Papiere gehalten haben, ihr Investment mehr als versechsfacht. Seit Anfang 2002 beläuft sich das Kursplus sogar auf rund 43.000 Prozent. Noch deutlicher fällt der Anstieg seit dem Börsengang aus. Wer damals mit 1000 Dollar eingestiegen war und nicht verkauft hat, hat heute Apple-Aktien für mehr als 1,8 Millionen Dollar im Depot.

Für Apple-Chef Tim Cook sind die Börsenrekorde auch ein persönlicher Erfolg. Nach dem Tod seines Vorgängers Steve Jobs hatten viele Beobachter Apple einen schleichenden Niedergang vorhergesagt. Jedes Mal, wenn die iPhone-Verkäufe nicht so rund liefen wie an der Börse erhofft, bemängelten Analysten, dem Konzern fehle „das nächste große Ding“. Doch Cook gelang es, die Kunden an Apple zu binden - und das Geschäft mit neuen Produkten wie der Computer-Uhr Apple Watch oder den Airpods-Ohrhörern sowie diversen Abo-Diensten zu erweitern.

© dpa-infocom, dpa:220103-99-579400/5

Ähnliche Artikel