Frankfurt/Main (dpa)

Von wegen Langeweile: Corona-Sorgen und muntere Außenseiter

Ulrike John, dpa
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Von Ulrike John, dpa
| 04.01.2022 11:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Münchens Star-Trainer Julian Nagelsmann (l) und Star-Stürmer Robert Lewandowski. Foto: Peter Kneffel/dpa
Münchens Star-Trainer Julian Nagelsmann (l) und Star-Stürmer Robert Lewandowski. Foto: Peter Kneffel/dpa
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Nach einer nur dreiwöchigen Winterpause legt die Bundesliga wieder los. Die Tabelle spricht im Titelkampf eine klare Sprache - und doch gibt es in Corona-Zeiten noch ganz andere Parameter.

Gähn... schon wieder der FC Bayern. So lauten fast alle Meistertipps vor dem Rückrunden-Start, klar. Täglich grüßt das Alphatier. Zum zehnten Mal nacheinander ein Titeltriumph, wenigstens das wäre neu!

Bei neun Punkten Vorsprung der Münchner auf Borussia Dortmund sieht alles nach einer Langeweile-Liga aus. Und doch birgt die am Freitag beginnende Rückrunde birgt jede Menge Unterhaltungspotenzial.

Auswirkungen der Omikron-Variante nicht absehbar

Liga Langweile? Alle Clubs und Verantwortlichen zittern vor Spiel-Absagen und - im schlimmsten Fall - vor einer Unterbrechung des gesamten Betriebs. Corona überschattet auch in der fünften Halbserie hintereinander alles im deutschen Profifußball. Auch hier sind die Auswirkungen der Omikron-Variante nicht absehbar. In den Mannschaften gibt es nach der kurzen Winterpause immer mehr Fälle. Besonders betroffen: Titelverteidiger FC Bayern. Dazu kommen die finanziellen Einbußen für die Vereine, fast überall werden wieder Geisterspiele ausgetragen. So lange ein Club 15 einsatzberechtigte Akteure (unter ihnen ein Torwart) aufbieten kann, gibt es der Deutschen Fußball Liga zufolge aber keinen Grund für Spielabsagen. Donata Hopfen, als Nachfolgerin von Christian Seifert neue Chefin der DFL, steigt gleich als Krisenmanagerin ein.

Schafft es Freiburg in die Champions League?

Liga Langeweile? Auch hinter den Bayern tobt das pralle Leben. An der Leidenschaft und Spielfreude des Überraschungsdritten SC Freiburg hat praktisch jeder Fußballfan seine Freude. Schafft es die Mannschaft von Kultcoach Christian Streich zum ersten Mal wirklich in die Champions League? Und: Kann sich der FSV Mainz 05, der eigentlich immer zu den Abstiegskandidaten zählt und abseits der ganz großen Bühne prima Arbeit leistet, in der oberen Tabellenhälfte halten? Und: Nimmt Aufsteiger VfL Bochum unter Thomas Reis seinen Schwung mit in die Rückrunde?

Schadenfreude gehört auch dazu

Liga Langeweile? Schadenfreude gehört auch dazu. Am Absturz des wenig geliebten Titelkandidaten RB Leipzig - nur sechs Siege in den ersten 17 Partien - haben besonders viele Fans des Traditionsfußballs ihren Spaß. Auch das Auf und Ab des Möchtegern-Big-City-Clubs Hertha BSC beschäftigt die Experten weit über die Hauptstadt hinaus. Nun sollen die neuen Trainer Domenico Tedesco (Leipzig) und Tayfun Korkut (Hertha) die beiden Clubs aus der Krise holen.

Strahlkraft der Superstürmer

Liga Langeweile? It's showtime! Typen wie Dortmunds Superstürmer Erling Haaland oder Bayerns Tormaschine Robert Lewandowski sorgen für Strahlkraft - und Spannung: Bleibt Haaland? Stellt Lewandowski weitere Rekorde ein? Und dann wäre da noch Joshua Kimmich: Wie wird dessen Rückkehr als geläuterter Impf-Zauderer?

Verdrängungswettbewerb in der Rückrunde

Liga Langeweile? Im Kampf um die Europa-League- und Champions-League-Plätze hat plötzlich wieder ein Außenseiter wie Union Berlin gute Chancen. Nach 17 Spieltagen belegt das Team von Trainer Urs Fischer mit dem siebten Platz genau den Rang, der in der vergangenen Saison zum Einzug ins internationale Geschäft reichte. Beim Verdrängungswettbewerb in der Rückrunde wollen auch die Schwächelnden von RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und vom VfL Wolfsburg mitmischen. Gladbach muss damit leben, dass Matthias Ginter und Denis Zakaria zum Saisonende gehen. „Wir fallen nicht in Schockstarre und deswegen wird es den Verein auch nicht aus dem Fundament hauen“, verspricht Sportdirektor Max Eberl.

Feiern wird nie langweilig

Liga Langeweile? Schon gar nicht für den FC Bayern. Wann wird feiern schon eintönig? Es lockt ein historisches Meister-Jahrzehnt und der Premierentitel für Starcoach Julian Nagelsmann (34). 56 Tore nach 17 Partien - auch die 101-Tore-Bestmarke der goldenen Bayern-Generation um „Bomber“ Müller aus der Spielzeit 1971/72 könnte 2022 fallen. Am Freitag (20.30 Uhr/Sat1 und DAZN) eröffnet der Rekordmeister gegen Borussia Mönchengladbach die Rückrunde.

© dpa-infocom, dpa:220104-99-584161/4

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