Wiesbaden (dpa)

Etwas weniger Äpfel und deutlich weniger Pflaumen 2021

| 10.01.2022 08:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Äpfel liegen einem Lager eines Apfelanbaubetriebs in Rheinland-Pfalz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Äpfel liegen einem Lager eines Apfelanbaubetriebs in Rheinland-Pfalz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Artikel teilen:

Der Apfel ist mit großem Abstand das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Die Ausbeute auf Plantagen und Streuobstwiesen fiel im vergangenen Jahr allerdings nicht ganz so üppig aus wie 2020.

Die Apfelernte in Deutschland ist 2021 etwas geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor. Gepflückt wurden rund 1,0 Millionen Tonnen Äpfel, wie das Statistische Bundesamt anhand endgültiger Zahlen mitteilte.

Damit lag die Erntemenge des mit großem Abstand am meisten geernteten Baumobstes in Deutschland um 1,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2020 jedoch fiel die Apfelernte 2021 nach Angaben der Wiesbadener Statistiker um 4,6 Prozent größer aus.

Etwa zwei Drittel der heimischen Äpfel kommen aus zwei Bundesländern: Baden-Württemberg (34,3 Prozent) und Niedersachsen (29 Prozent), wo die größten Anbaugebiete liegen: Das Alte Land in Niedersachsen sowie die Bodenseeregion in Baden-Württemberg. Mehr als drei Viertel (76,1 Prozent) der in Deutschland geernteten Äpfel (764.500 Tonnen) wurden als Tafelobst zum Verkauf angeboten. Etwa ein Fünftel (22,8 Prozent) wurde industriell zum Beispiel zu Saft oder Apfelwein verarbeitet, die restlichen 11.500 Tonnen zählen zum Eigenverbrauch. Äpfel machen fast 90 Prozent der Baumobsternte in Deutschland aus.

Ergänzend zur Ernte in Obstplantagen wurden nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) auf Streuobstwiesen rund 400.000 Tonnen Äpfel geerntet. „Das war ein weit unterdurchschnittliches Jahr nach rund 900.000 Tonnen Streuobst-Äpfeln im Jahr 2020“, bilanzierte der Sprecher des Nabu-Bundesfachausschuss Streuobst, der baden-württembergische Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Rösler. Der Nabu weist darauf hin, dass die wegen ihrer biologischen Vielfalt als besonders schützenswert geltenden Streuobstbestände in den vergangenen Jahren 70 Jahren um über 80 Prozent geschrumpft seien.

Mit weitem Abstand auf Platz zwei mit einem Anteil von 3,5 Prozent folgen Pflaumen und Zwetschen. Die Menge in Deutschland geernteter Pflaumen und Zwetschen lag 2021 trotz nahezu konstanter Anbaufläche mit 39.900 Tonnen deutlich unter dem Vorjahreswert von 46.500 Tonnen. Dass bei diesem Obst die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre (46.200 Tonnen) um 13,7 Prozent unterschritten wurde, erklärten die Statistiker mit ungünstigen Witterungsbedingungen durch Spätfröste. Führend bei der Pflaumenernte in Deutschland sind Rheinland-Pfalz (13.700 Tonnen) und Baden-Württemberg (10.000 Tonnen).

© dpa-infocom, dpa:220110-99-651993/3

Ähnliche Artikel