New York (dpa)

Aktien New York Schluss: Techwerte erholen sich

| 15.01.2022 00:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Quartalszahlen und Ausblicke einiger US-Konzerne sorgten gestern in New York für Enttäuschung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Quartalszahlen und Ausblicke einiger US-Konzerne sorgten gestern in New York für Enttäuschung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
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Gestern gab es an der New Yorker Börse eher nüchterne Ausblicke. Auf Wochensicht ging es für den Dow Jones um knapp ein Prozent nach unten, Techwerte konnten aber sich leicht erholen.

Zum Start der US-Berichtssaison haben gestern Quartalszahlen und Ausblicke einiger US-Finanzkonzerne überwiegend für Enttäuschung gesorgt.

Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial ging daraufhin mit einem Abschlag von 0,56 Prozent auf 35.911,81 Punkten ins verlängerte Wochenende - am Montag ist in den USA Feiertag und die Börse bleiben geschlossen. Technologiewerte erholten sich im späten Handel von ihrem Ausverkauf am Vortag und halfen somit auch dem Gesamtmarkt, seine Einbußen zu verringern. Auf Wochensicht verbuchte der Dow ein Minus von 0,9 Prozent.

Der marktbreite S&P 500 drehte gestern im späten Handel ins Plus und schloss 0,08 Prozent höher auf 4662,85 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann letztlich 0,75 Prozent auf 15.611,59 Punkte. Damit gelang ihm gerade noch so eine positive Wochenbilanz. Aktien aus der Halbleiterbranche zogen deutlich an, Lam Research und Applied Materials legten um jeweils mehr als sechs Prozent zu.

Insgesamt war die Woche geprägt von teils hohen Kursschwankungen. Vor allem Technologiewerte gerieten zeitweise erheblich unter Druck. Sie leiden besonders unter Zinsängsten, die noch einmal größer geworden sind, nachdem einige US-Währungshüter signalisiert hatten, die Inflation aggressiv bekämpfen zu wollen.

US-Konjunkturdaten gaben gestern kaum Anlass zur Freude. So fielen die Umsätze im wichtigen US-Einzelhandel im Dezember deutlich stärker als erwartet. Die Industrieproduktion für Dezember konnte mit den Erwartungen ebenfalls nicht mithalten. Auch das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima enttäuschte und fiel im Januar auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren.

Der Preisauftrieb bei den von den USA importierten Gütern schwächte sich dagegen im Dezember stärker als gedacht ab. Die Preisdaten könnten somit auf einen etwas nachlassenden Aufwärtsdruck bei der Inflation hindeuten. Am Anleihemarkt hinderte dies gleichwohl die Rendite für zehnjährige Staatspapiere nicht daran, wieder in Richtung 1,8 Prozent zu klettern. Sie lag zuletzt bei 1,788 Prozent. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,50 Prozent auf 128,08 Punkte.

Den Auftakt bei den Unternehmenszahlen für das vierte Quartal machten vor dem Wochenende traditionell einige Großbanken, deren Ergebnisse jedoch mehrheitlich die Erwartungen nicht erfüllten. Dazu gehörten auch die Zahlen von JPMorgan. Das US-Geldhaus verdiente im vierten Quartal weniger als ein Jahr zuvor, aber immer noch mehr als von Analysten erwartet. Allerdings lief das Handelsgeschäft schlechter als von Experten gedacht.

JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte zudem vor anhaltenden Inflationsrisiken und stellte Investoren auf deutlich steigende Kosten ein. Das kam am Markt nicht gut an: Die JPMorgan-Aktien rutschten am Dow-Ende um 6,2 Prozent ab. Mit American Express und Goldman Sachs waren zwei weitere Finanzwerte im US-Leitindex unter den größten Verlierern mit Kursverlusten von 2,8 beziehungsweise 2,5 Prozent.

Auch bei Citigroup blieben die Erträge aus dem Handelsgeschäft hinter den Erwartungen zurück. Finanzchef Mark Mason bezeichnete das Marktumfeld im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren als herausfordernd. Das Kursminus für Citigroup belief sich auf 1,3 Prozent.

Die Papiere des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock verloren nach Quartalszahlen 2,2 Prozent. Besser lief es für Wells Fargo, deren Aktien nach Vorlage des Quartalsberichts um 3,7 Prozent anzogen. Schwindende Sorgen wegen fauler Kredite bescherten der Bank auch Ende 2021 einen Gewinnsprung.

Der Euro gab nach. Die Gemeinschaftswährung wurde nach dem Börsenschluss mit 1,1415 US-Dollar gehandelt. Händler sprachen nach einer Woche mit deutlichen Kurssteigerungen für den Euro nun von Gewinnmitnahmen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1447 (Donnerstag: 1,1463) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8736 (0,8724) Euro gekostet.

© dpa-infocom, dpa:220114-99-716032/2

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