New York/London (dpa)
Ölpreise steigen auf siebenjährige Höchststände
Sinkende Preise an den Tankstellen oder beim Heizöl scheinen nicht in Sicht. Beim Erdöl zeigt die Preiskurve trotz Corona weiter steil nach oben.
Die Ölpreise haben am Dienstag ihre jüngste Rally fortgesetzt und siebenjährige Höchststände markiert.
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg bis auf 88,13 US-Dollar, ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde mit bis zu 85,74 Dollar gehandelt. Das sind jeweils die höchsten Preisniveaus seit Oktober 2014.
Bis zum Mittag sanken die Ölpreise wieder etwas, sie lagen aber immer noch mehr als einen Dollar höher als am Vortag. Die Ölpreise befinden sich schon seit einiger Zeit im Höhenflug. So stieg der Brent-Preis allein in den ersten Wochen in diesem Jahr um rund zwölf Prozent, nachdem der Preis im vergangenen Jahr um rund die Hälfte angezogen hatte. Seit dem Tief im Corona-Crash im Frühjahr 2020 summiert sich das Plus auf fast 450 Prozent.
Fachleute erklären die Tendenz steigender Erdölpreise mit einem begrenzten Angebot bei einer zugleich anziehenden Nachfrage. Die sich stark ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus konnte den Trend bisher nicht stoppen. Die Variante ist zwar ansteckender als andere Virus-Varianten, zugleich fallen die Erkrankungen aber schwächer aus. Einige Länder wie Großbritannien haben daher wesentlich moderatere Beschränkungen ergriffen als in vorherigen Corona-Wellen. Das stützt die Konjunktur und führt zu einer höheren Ölnachfrage.
Die Fachleute der Commerzbank sind jedoch der Ansicht, dass die Marktteilnehmer derzeit verstärkt preistreibende Nachrichten wahrnehmen. Unterstützung erhielten die Ölpreise am Dienstag auch von neuen Spannungen zwischen den jemenitischen Huthi und einer von Saudi-Arabien geführten gegnerischen Koalition. Die Huthi bekannten sich zu einem Drohnenanschlag in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die ein großer Ölproduzent sind.
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