Damaskus (dpa)
Gefechte nach IS-Angriff auf Gefängnis in Syrien dauern an
Der IS war in Syrien nie ganz weg. Der Angriff auf ein Gefängnis in Al-Hassaka verdeutlicht dies. Kurdische Truppen kämpfen noch immer gegen die Terroristen und versuchen flüchtige Insassen einzufangen.
Nach dem heftigen IS-Angriff auf ein Gefängnis in der syrischen Stadt Al-Hassaka dauern die Gefechte weiter an.
Zahlreiche geflohene Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seien gefasst worden, sagte ein Sprecher der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Die Zahl der Flüchtigen sei unbekannt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, Dutzende seien auf der Flucht. Bisher sollen mehr als 130 Flüchtige wieder gefasst worden sein. US-Truppen unterstützten den Kampf gegen die Extremisten mit Luftschlägen.
Bei dem IS-Überfall auf das Gefängnis waren der Beobachtungsstelle zufolge 89 Menschen ums Leben gekommen, darunter 56 Dschihadisten. Es war einer der schwersten IS-Angriffe in Syrien in den vergangenen Jahren. Ziel war die Befreiung inhaftierter Anhänger. Al-Hassaka liegt im von syrischen Kurden kontrollierten Nordosten des Bürgerkriegslandes. Im dortigen Gefängnis sitzen nach Angaben kurdischer Medien rund 5000 IS-Anhänger. In einer in den sozialen Medien verbreiteten Erklärung bekannte sich der IS zu der Tat.
Drei Jahre später
Die Terrormiliz hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden und Westen des Iraks eingenommen und dort ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Zum Herrschaftsgebiet der Extremisten gehörten auch große Teile des benachbarten Syriens. Mit militärischer Unterstützung der USA und anderer Staaten konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Terrormiliz zurückdrängen. In Syrien nahmen von Kurden angeführte Truppen im Frühjahr 2019 die letzte IS-Hochburg ein. Beobachter warnen vor einem Wiederaufstieg der Terrormiliz.
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