Südbrookmerland

Freiwillige machen altes Löschfahrzeug für Dienst in Afrika flott

| | 26.01.2022 11:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Wasser marsch: Vor der Auslieferung wurde das runderneuerte Fahrzeug ausgiebig getestet. Foto: privat
Wasser marsch: Vor der Auslieferung wurde das runderneuerte Fahrzeug ausgiebig getestet. Foto: privat
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Gemeinsam mit Freunden haben zwei Südbrookmerlander Feuerwehrleute ein 30 Jahre altes Löschfahrzeug wieder flott gemacht. Statt ins Museum geht es für das Fahrzeug aber zu einer besonderen Aufgabe.

Südbrookmerland - Als Tüftler und Bastler bezeichneten sie sich schon, als sie beispielsweise Gerätewarte in ihren Feuerwehren wurden. Von dieser Leidenschaft profitieren nun auch andere: Schon zum zweiten Mal haben die Südbrookmerlander Feuerwehrmänner Christoph Ecker und Stefan Fisser gemeinsam ein ausgemustertes Feuerwehrfahrzeug wieder flottgemacht, um damit Einsatzkräfte im afrikanischen Tansania auszurüsten. Das Engagement der Victorburer geht aber noch viel weiter.

Bereits seit einigen Jahren ist Christoph Ecker Mitglied im European Support Team. Der Verein unterstützt Rettungskräfte in Afrika mit Ausrüstung und bildet die dortigen Einsatzkräfte bei Bedarf auch aus. Durch einen Artikel im Internet wurde Ecker auf den Verein aufmerksam, wie er den ON am Mittwoch sagte. Zu dieser Zeit stand gerade die Umstrukturierung des ABC-Zuges im Landkreis Aurich an, bei der einiges an ausgedientem Material übrig war. Ecker nahm Kontakt mit dem Verein auf und wurde prompt Mitglied. Wenige Monate später war er bereits für die Materialwirtschaft des Vereins zuständig und koordiniert seitdem Spenden und Hilfslieferungen.

Weitere Aufgaben

Und als ob Ecker, der für das Land Niedersachsen als Ausbilder an der Brand- und Katastrophenschutzakademie arbeitet, damit nicht schon ausgelastet wäre, richtet er auch noch selbst Fahrzeuge für die Hilfsaktionen her. Im vergangenen Jahr wurde bereits ein Kommandowagen für den Dienst in Afrika bereitgemacht, nun wartete ein größeres Projekt. Von einer Feuerwehr In Bitburg kaufte der Verein ein ausgedientes Löschgruppenfahrzeug. Ecker und seine Mitstreiter holten den rund 30 Jahr alten Magirus selbst nach Ostfriesland. „Das war ein kleines Abenteuer“, so Ecker. Mehrfach hatte der Wagen unterwegs den Geist aufgegeben. Damit das nicht auch in Afrika passiert, suchten Ecker, Stefan Fisser, Michael Breitkopf und Dennis Badberg den Fehler und übernahmen auch andere Wartungsarbeiten. Auch an dem Kofferaufbau, in dem später die Ausrüstung verstaut wird, wurde geschraubt. Eine LED-Beleuchtung wurde ein- ein alter Schnellangriffsschlauch ausgebaut. Dieser wurde durch modernere Systeme ersetzt. Insgesamt etwa 700 Arbeitsstunden wendeten die vier für das Projekt auf.

Christoph Ecker (von links), Stefan Fisser, Michael Breitkopf und Dennis Badberg haben das 30 Jahre alte Löschfahrzeug für den Dienst in Afrika flott gemacht. Foto: privat
Christoph Ecker (von links), Stefan Fisser, Michael Breitkopf und Dennis Badberg haben das 30 Jahre alte Löschfahrzeug für den Dienst in Afrika flott gemacht. Foto: privat

Geschraubt wurde einerseits auf Privatflächen und andererseits in einer Halle, die der Landkreis Aurich in Upgant-Schott für Zwecke des Brand- und Katastrophenschutzes unterhält. Das war aber nur eine Übergangslösung. Mittelfristig suchen Ecker und die anderen Vereinsmitglieder eine Möglichkeit, angeliefertes Material zu lagern, zu sichten und nötigenfalls auch kleinere Reparaturen vorzunehmen. Ecker denkt dabei an eine Halle oder eine Scheune, die für einen günstigen Preis angemietet werden könnte - idealerweise in Ostfriesland. Das runderneuerte Löschgruppenfahrzeug muss da dann allerdings nicht mehr untergebracht werden. Es wird demnächst nach Tansania verschifft. Für die Zukunft haben Ecker und seine Mitstreiter schon die nächsten Projekte im Blick. So hoffen sie auf Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung, um ein weiteres Fahrzeug kaufen zu können, das ebenfalls benötigt wird.

Die Hilfe des European Support Team kommt übrigens nicht einfach so in Afrika an. Vor den Hilfslieferungen wird laut Ecker genau geschaut, was benötigt wird. Dann werden mit den örtlichen Verantwortlichen Verträge geschlossen. In vielen Fällen schließt sich zudem an die Lieferung auch eine Ausbildung der Helfer vor Ort an. Beispielsweise, wenn es um den Umgang mit schwerem Gerät und Atemschutzgeräten geht. Für Tansania läuft alles, was mit diesen Themen zu tun hat, seit Kurzem über Eckers Tisch. Vom zufälligen Fund eines Artikels hat sich die Geschichte bis heute rasant weiterentwickelt. Der Victorburer ist mittlerweile Projektleiter.

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