New York (dpa)

Nasdaq schwach: Auf und Ab an US-Börsen geht weiter

| 27.01.2022 23:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Händler arbeiten auf dem Parkett der New Yorker Börse an der Wall Street. Foto: Ted Shaffrey/AP/dpa
Händler arbeiten auf dem Parkett der New Yorker Börse an der Wall Street. Foto: Ted Shaffrey/AP/dpa
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Das Hin und Her an der Wall Street geht weiter: Die Reaktionen auf weitere Quartalszahlen bedeutender US-Konzerne fallen meist negativ aus.

Wegen der geldpolitischen Perspektiven schwankten die Indizes der US-Börsen wie schon die ganze Woche im größeren Rahmen zwischen Gewinnen und Verlusten.

Nach einem Spitzenanstieg von 1,8 Prozent lag der Dow Jones Industrial zeitweise auch wieder im Minus. Am Ende pendelte er sich auf einem neutralen Niveau ein. Aus dem Handel ging er 0,02 Prozent tiefer bei 34.160,78 Punkten.

Manch ein mutiger Anleger griff auf dem ermäßigten Niveau wieder zu, wobei ein überraschend hohes Wachstum der US-Wirtschaft im vierten Quartal dankbar angenommen wurde. Der Handel verlief allerdings erneut in holprigen Bahnen. „Die Volatilität der Börsen wird so schnell auch nicht verschwinden“, sagte Marktbeobachter Edward Moya vom Broker Oanda. Ehemals habe die Masse bei Rückschlägen taktisch wieder zugegriffen. Mittlerweile laute aber die Devise, bei jeder Rally wieder zu verkaufen.

Der breiter aufgestellte S&P 500 fiel um 0,54 Prozent auf 4326,51 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor sogar 1,20 Prozent auf 14.003,11 Punkte. Dabei waren Zahlenvorlagen von Tesla und Intel nicht gut angekommen.

Tesla auf Tiefststand seit Oktober

Die Reaktionen auf weitere Quartalszahlen bedeutender US-Konzerne fielen meist negativ aus. Die Tesla-Aktien zum Beispiel sackten an der Nasdaq um 11,6 Prozent auf das tiefste Niveau seit Oktober ab. 2021 verdiente der Elektroautobauer zwar so viel wie noch nie in einem Geschäftsjahr, bemängelt wurde aber die Perspektive für das Jahr 2022. Konzernchef Elon Musk enttäuschte mit der Aussage, in diesem Jahr würden keine neuen Fahrzeugmodelle vorgestellt.

Auch an der Zahlenvorlage von Intel ließen Anleger kein gutes Haar, die Papiere sackten um sieben Prozent ab und waren so der mit Abstand größte Dow-Verlierer. Der Chipkonzern enttäuschte die Anleger mit seiner Gewinnprognose für das erste Quartal 2022. Unter anderem lasten die Ausgaben für den Ausbau der Produktion auf der Profitabilität.

McDonald's war nach Zahlen ein weiterer Dow-Verlierer, wenn auch deutlich moderater mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Die Fast-Food-Kette kommt umsatzseitig weiter aus der Corona-Krise, aber auch hier galt die Profitabilität als Stimmungsbremse. Analysten urteilten, steigende Lohn- und Rohstoffkosten zehrten am Gewinn.

Stimmung gedämpft

Auf der anderen Seite überzeugte aus dem Leitindex der Chemiekonzern Dow Inc mit seinen Zahlen. Mit einem Anstieg um 5,2 Prozent reagierten die Anleger sehr erfreut auf ein 2021 erzieltes Rekordergebnis. Eine höhere Nachfrage und Preissteigerungen trieben die Geschäfte an.

Was die Technologiewerte betrifft, konnten die Microsoft-Aktien die letztlich wieder gedämpftere Stimmung nicht verhindern. Nach den starken Resultaten, die der Softwarekonzern am Dienstag nachbörslich präsentiert hatte, knüpften die Papiere mit einem Plus von einem Prozent an ihr positives Vortagsfazit an.

Die Apple-Titel schlossen dagegen kurz vor dem Quartalsbericht moderat mit 0,3 Prozent im Minus. Von dem iPhone-Konzern werden die Zahlen nachbörslich erwartet. Rod Hall von der Investmentbank Goldman Sachs hatte sich vor einigen Tagen vorsichtig geäußert, was das erste Geschäftsquartal betrifft.

Auch wenn die Nasdaq-Indizes ins Minus drehten, blieben die Aktien des Streaminganbieters Netflix nach einem zuletzt heftigen Kurseinbruch, den ein enttäuschender Abonnenten-Ausblick ausgelöst hatte, auf Erholungskurs. Sie rückten als Favorit im Nasdaq 100 um 7,5 Prozent vor. Mit ihnen erholten sich auch die Aktien des Streaming-Konkurrenten Walt Disney, die im Dow um 1,4 Prozent stiegen.

Nach dem Fed-Entscheid vom Vortag rechnen Anleger mittlerweile mit noch rascheren Zinserhöhungen in den USA. Der Euro reagierte darauf mit deutlichen Verlusten und dem tiefsten Niveau seit Mitte 2020. Zuletzt wurden 1,1145 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1160 (Mittwoch: 1,1277) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8961 (0,8868) Euro.

US-Staatsanleihen verspürten nach ihrem Kursrutsch am Vortag wieder etwas mehr Nachfrage. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries legte zuletzt 0,11 Prozent auf 127,66 Punkte zu. Die Rendite für die zehnjährigen Staatspapiere betrug 1,81 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220127-99-879340/2

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