Nach Sturmflut: Neuer Sand für Inselstrände in Ostfriesland

| 03.02.2022 18:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die vergangenen Sturmfluten führen auf der Insel Langeoog zu sichtbaren Sandverlusten am Strand. Die leichten Sturmfluten der vergangenen Tage haben laut Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz im Mittel zu fünf Meter breiten Verlusten geführt. Foto: DPA
Die vergangenen Sturmfluten führen auf der Insel Langeoog zu sichtbaren Sandverlusten am Strand. Die leichten Sturmfluten der vergangenen Tage haben laut Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz im Mittel zu fünf Meter breiten Verlusten geführt. Foto: DPA
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Nach der Sturmflut vom vergangenen Wochenende sollen die Sandabbrüche auf den Ostfriesischen Inseln behoben werden – aber nicht sofort.

Langeoog - Nachdem am vergangenen Wochenende das Sturmtief Nadia über Norddeutschland hinweggezogen ist und für Sandabbrüche auf den Ostfriesischen Inseln gesorgt hat, sollen die Strände und Dünen im Sommer wieder aufgespült werden. Im Fokus stehen vor allem Norderney und Langeoog – letztere Insel vor allem wegen der Süßwasserlinse zur Trinkwasserversorgung.

Doch dafür braucht es nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums genaue Vermessungen, die eine Quantifizierung der Sandverluste erlauben. Diese sind erst bei sturmflut- und tidebedingt ruhigeren Wetterbedingungen möglich. Eine akute Gefahr sei nach derzeitiger Einschätzung an keinem Inselabschnitt gegeben, gibt Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden Entwarnung.

Keine Gefahr trotz Sandverluste

Nach Einschätzung des NLWKN handelt es sich bei den Ereignissen vom Wochenende um ein winterliches Sturmflutgeschehen, das in dieser Form an den sandigen Küsten und Stränden von den Fachleuten regelmäßig erwartet wird. Die eingebauten Verschleißkörper und Dünenverstärkungen erfüllten demnach ihre Aufgabe, um die Sturmflutsicherheit der Schutzdünen sicherzustellen. „Sie haben dafür gesorgt, dass zum Beispiel die Schutzdüne am Langeooger Pirolatal aktuell eine große Breite von etwa 70 Metern und damit weiterhin ein hohes Schutzniveau auch für schwere Sturmflutereignisse bieten kann“, so der Leiter.

„Die jüngsten Entwicklungen unterstreichen noch einmal die Bedeutung der Aufspülungen und Verstärkungen in den vergangenen Jahren unter anderem auf Langeoog oder im Westteil von Juist“, wird Umweltminister Olaf Lies (SPD) in der Mitteilung des Umweltministeriums zitiert. Nach einer ersten Einschätzung der Lage mahnt er die künftig weiter steigende große Bedeutung des Küstenschutzes an.

Dünenverstärkungen auf Norderney und Langeoog

Auf allen Inseln ist mit einem verstärkten Bedarf an Sandfangmaßnahmen zum Wiederaufbau der teilweise erodierten Dünenfüße zu rechnen. Für die Inseln Norderney und Langeoog sind noch für dieses Sommerhalbjahr konkrete größere Dünenverstärkungs- beziehungsweise Strandaufspülungen erforderlich.

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Für Wangerooge könnte zudem eine kleinräumige Dünenverstärkung an den Nord-Ost-Dünen nötig werden. „Vorsorglich wurden für die erforderlichen Maßnahmen Küstenschutzmittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes eingeplant“, unterstreicht Frank Thorenz. Die Entwicklung der Dünen und Inselstrände werden ganzjährig beobachtet.