San José (dpa)

Ex-Präsident bei Wahl in Costa Rica vorn - Stichwahl möglich

| 07.02.2022 05:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Eine Frau wirft ihren Stimmzettel in eine Wahlurne während der Parlamentswahlen in Costa Rica. Foto: Carlos Gonzalez/AP/dpa
Eine Frau wirft ihren Stimmzettel in eine Wahlurne während der Parlamentswahlen in Costa Rica. Foto: Carlos Gonzalez/AP/dpa
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25 Kandidaten standen als Nachfolger von Carlos Alvarado in Costa Rica zur Wahl. Die Wähler trafen keine klare Entscheidung, es wird wohl eine Stichwahl geben. Ein Ex-Präsident dürfte dabei sein.

Nach der Präsidentenwahl in Costa Rica zeichnet sich eine Stichwahl im April ab.

Nach Auszählung von mehr als 75 Prozent der Wahllokale führte nach Angaben der Wahlbehörde vom späten Sonntagabend (Ortszeit) der ehemalige Präsident José María Figueres deutlich vor dem Zweitplatzierten, Ex-Finanzminister Rodrigo Chaves von der Zentrumspartei PSD.

Figueres, der Kandidat der sozialdemokratischen PLN, kam demnach auf etwa 27,3 Prozent der Stimmen, Chaves auf rund 16,6 Prozent.

Um eine Stichwahl am 3. April zu vermeiden, hätte ein Kandidat mindestens 40 Prozent der Stimmen erhalten müssen. An dritter Stelle mit rund 15,1 Prozent lag der evangelikale Prediger Fabricio Alvarado von der rechten Partei Nueva República.

Direkte Wiederwahl des Präsidenten nicht möglich

Die Verfassung des mittelamerikanischen Landes verbietet eine direkte Wiederwahl des Präsidenten, der Sozialdemokrat Carlos Alvarado konnte daher nicht um eine zweite vierjährige Amtszeit als Staats- und Regierungschef antreten. Mit dem früheren Wirtschaftsminister Welmer Ramos als Kandidat lag Alvarados Partei PAC, die insgesamt seit knapp acht Jahren regiert, abgeschlagen bei weniger als 1 Prozent.

Gewählt wurden am Sonntag auch alle 57 Abgeordneten des Parlaments, das aus einer einzigen Kammer besteht. Auch dort lag die PLN vorn - nach Hochrechnungen käme sie auf knapp 20 Sitze, die PAC bekäme keine.

25 Parteien und Bündnisse hatten jeweils einen Kandidaten oder eine Kandidatin ins Rennen um das Präsidentenamt geschickt. Im Wahlkampf bildete sich weder ein beherrschendes Thema noch ein klarer Favorit heraus. In einer Umfrage der Universidad de Costa Rica wenige Tage vor den Wahlen gaben rund 32 Prozent der Befragten an, unentschlossen zu sein. Costa Rica hat rund fünf Millionen Einwohner und ist für Artenvielfalt und Naturschutz sowie als Urlaubsziel bekannt.

Der 67 Jahre alte Wirtschaftsingenieur Figueres war von 1994 bis 1998 Präsident Costa Ricas. Sein Vater, José Figueres, war dreimal Präsident und gründete nach dem Bürgerkrieg 1948 Costa Ricas Zweite Republik sowie auch die Partei PLN.

© dpa-infocom, dpa:220207-99-07147/3

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