Jakarta (dpa)
Krokodil in Indonesien nach sechs Jahren von Reifen befreit
Motorradreifen um den Hals: Tierexperten und Behörden versuchten bereits mehrmals das Tier zu befreien - vergeblich. Einem 35-Jährigen ist dieses Kunststück nun gelungen.
Es klingt wie aus einem „Crocodile Dundee“-Film: Ein Indonesier hat Medienberichten zufolge auf der Insel Sulawesi ein Krokodil nach sechs Jahren von einem Reifen um den Hals befreit.
Sogar internationale Tierexperten und die Behörden in dem Inselstaat waren zuvor daran gescheitert, das Reptil zu fangen und ihm seine Last abzunehmen - bis jetzt, wie lokale Medien berichteten.
Bei dem Retter handelt es sich nach eigenen Angaben um einen 35-Jährigen aus Java. „Ich habe mich wochenlang darauf vorbereitet, das Krokodil einzufangen“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Antara. Das vier Meter lange Reptil hatte den Motorradreifen seit 2016 um den Hals und war im vergangenen Jahr wieder mehrmals im Fluss Palu gesichtet worden. Es gab zeitweise Befürchtungen, es könne ersticken.
Der Retter erklärte, er habe Tauben und Hühner an einen Bambusstock gebunden, um das menschenscheue Tier anzulocken. Schließlich sei es tatsächlich in Richtung Ufer gekommen, wo Dutzende Männer geholfen hätten, es an Land zu ziehen. Auf Fotos war zu sehen, dass dem Salzwasserkrokodil das Maul zugebunden und der Kopf mit einem Tuch abgedeckt worden war, um es zu beruhigen, bevor der Reifen durchgesägt wurde. Anschließend wurde es wieder in die Freiheit entlassen.
Vor zwei Jahren hatte die regionale Naturschutzbehörde einen Wettbewerb samt Belohnung ausgeschrieben, um dem Tier aus seiner misslichen Lage zu helfen. Als sich niemand meldete, wurde die Aktion abgeblasen. Kurze Zeit später reiste der australische Tierexperte Matt Wright, bekannt aus der „National Geographic“-Sendung „Monster Croc Wrangler“, nach Palu. Auch der Krokodilbezwinger Chris Wilson kam mit. Die beiden scheiterten aber reisten schließlich wieder ab.
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