Kiew (dpa)
Selenskyj fordert Gespräche mit Putin: „Ich beiße nicht“
Trotz Verhandlungen geht der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine unvermindert weiter. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert nun das direkte Gespräch mit Putin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kremlchef Wladimir Putin zu direkten Gesprächen aufgefordert. „Wenn Du nicht (mit Deinen Truppen aus der Ukraine) abhauen willst, setz Dich zu mir an den Verhandlungstisch, ich habe Zeit“, sagte Selenskyj am Donnerstag vor Journalisten.
„Aber nicht auf 30 Meter Abstand wie mit (dem französischen Präsidenten Emmanuel) Macron, (Bundeskanzler Olaf) Scholz - ich bin doch ein Nachbar“, sagte Selenskyj. „Ich beiße nicht. Ich bin ein ganz normaler Typ. Setz Dich zu mir, sag mir, wovor Du Angst hast“, sagte der 44-Jährige.
Selenskyj forderte die Nato erneut zu einer Flugverbotszone über der Ukraine auf. „Wenn Ihr den Himmel jetzt nicht schließen wollt, dann nennt eine Frist“, sagte er. „Sagt mir, wie viele Menschen sollen in die Luft fliegen, wie viele Arme, Beine, Köpfe braucht Ihr, damit das zu Euch durchdringt?“ Eine Flugverbotszone gilt als ausgeschlossen, weil es damit zu einer direkten Konfrontation von Nato-Truppen und russischen Streitkräften käme.
Russland hatte vor einer Woche mit dem Angriff auf das Nachbarland Ukraine begonnen. Selenskyj sagte, er verstehe Moskaus Forderungen an Kiew nicht. „Wir haben Russland nicht angegriffen, wir wollen es nicht angreifen“, sagte der Präsident. „Wir in die Nato? Nein. Haben wir Atomwaffen? Nein.“ Russland fordert eine Demilitarisierung der Ukraine sowie einen Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft und wirft dem Land vor, es wolle Atomwaffen herstellen.
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