Berlin (dpa)
Fußball-Bundesliga: Sechs Spiele, sechs Köpfe
Nach den Pokal-Spielen geht es am Samstag wieder um Punkte in der Bundesliga. Leverkusen stellt sich den Bayern, Bochum muss sich nach der späten Pokal-Niederlage wiederfinden.
Bayer Leverkusen setzt im Duell mit dem Spitzenreiter auf Torgarant Moussa Diaby, für Hertha-Manager Fredi Bobic steht ein Wiedersehen an. Bei VfL Bochum steht Verteidiger Maxim Leitsch nach einem Fehler beim DFB-Pokal im Fokus.
Sechs Akteure, auf die am Samstag am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga zu achten sein wird:
FC Bayern München - Bayer Leverkusen (15.30 Uhr)
Moussa Diaby: In der Rückrunde ist nur Robert Lewandowski treffsicherer als Moussa Diaby. Der Leverkusener Stürmer glänzt mit bisher sieben Toren in der zweiten Saisonhälfte - nur zwei weniger als Bayerns Superstürmer. Leverkusens Trainer Gerardo Seoane lobte den Franzosen am Freitag. „Er hat hohe Fähigkeiten im Abschluss, im Dribbling, kann sich freispielen.“ Zudem sei er bereit, Verantwortung zu übernehmen, selbstkritisch und sehr ambitioniert. Eine Sache beherrscht der 22-Jährige dann aber doch nicht so gut. „Moussa ist alles, aber sicher kein Defensivspezialist“, sagte Seoane mit einem Lächeln.
RB Leipzig - SC Freiburg (15.30 Uhr)
Christian Streich: Einen Rekord seines Vorgängers hält Coach Christian Streich für unerreichbar. 16 Jahre lang trainierte Volker Finke den SC Freiburg und holte in dieser Zeit 104 Siege in der Bundesliga. Streich glaubt zwar nicht, dass er so lange den Sport-Club betreut. Er könnte mit einem Erfolg bei RB Leipzig aber immerhin nach Siegen gleichziehen. Großes Interesse hat der 56-Jährige an einer Rekordjagd aber nicht, obwohl der SC mit 40 Punkten nach 24 Spielen und dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals die bislang beste Saison unter Streich spielt. Von einer neuen Zielsetzung hält der Trainer nach dem Erreichen der 40-Punkte-Marke ebenfalls wenig. Er bleibt seiner Linie treu und sagt in aller Bescheidenheit: „Wir haben noch nie gewonnen in Leipzig, das wäre doch mal was.“
VfL Wolfsburg - 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr)
Max Kruse: Der Stürmer trifft fünf Wochen nach seinem Wechsel zum VfL zum ersten Mal wieder auf seinen ehemaligen Verein. Kruse stand bei 38 Bundesliga-Spielen für Union auf dem Platz. Dabei erzielte er 16 Tore und ist damit Top-Torschütze der Eisernen in der Bundesliga. Der 33 Jahre alte Kruse hatte den 1. FC Union am 30. Januar auch wegen eines belasteten Verhältnisses zu Trainer Urs Fischer verlassen. Laut Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt sei es weder ein Vor- noch ein Nachteil, dass Kruse die Berliner so gut kennt. „Man weiß, was die anderen machen. Die anderen wissen aber auch, was er macht“, sagte Kohfeldt.
Hertha BSC - Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr)
Fredi Bobic: Blaupause trifft auf Original - Bis zum vergangenen Sommer hatte Fredi Bobic innerhalb von fünf Jahren den Abstiegskandidaten Frankfurt zum internationalen Starter aufgebaut, ehe er vom Main an die Spree wechselte, wo man von dem 50-Jährigen einen ähnlichen Weg erwartet. Es sei schön, altbekannte Gesichter zu sehen, sagte der frühere Nationalstürmer, der die fünf Jahre Eintracht „als spannende Zeit“ betrachtet. Die erwartet den Manager auch bei der Hertha, vor allem dann, wenn Bobics ehemaliger Verein mit drei Zählern heimfährt, was den Hessen bei den letzten vier Auftritten im Olympiastadion drei Mal gelungen war. Bobic selbst verweist im Duell der beiden Mannschaften, die die letzten drei Partien jeweils verloren haben, auf das Hinspiel. Mitte Oktober bezwang die Blaupause das Original mit 2:1.
VfL Bochum - SpVgg Greuther Fürth (15.30 Uhr)
Maxim Leitsch: Der Unterstützung seines Trainers und seiner Teamkollegen kann sich Maxim Leitsch sicher sein. Der 23 Jahre alte Verteidiger steht nach seinem entscheidenden Fehler beim Aus im DFB-Pokal am Mittwoch gegen den SC Freiburg in der letzten Minute der Verlängerung an diesem Wochenende besonders im Fokus. „Leitschi hat bisher eine tadellose Saison gespielt“, sagte VfL-Coach Thomas Reis, der mit einem Lächeln ergänzte: „Leitschi muss da durch, es wird nicht der letzte Fehler sein, der einem Spieler passiert.“
VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr)
Sasa Kalajdzic: Der österreichische Nationalstürmer ist Stuttgarts größter Hoffnungsträger im Kampf gegen den Abstieg, bereitete zuletzt aber auch etwas Sorgen. Infolge von Wadenproblemen spielte er gegen Bochum (1:1) gar nicht und gegen Hoffenheim (1:2) nur eine Halbzeit. Dazu erwägt der 24-Jährige offenbar einen Abschied im Sommer. Die Gespräche über eine Verlängerung seines 2023 endenden Vertrages seien aufgeschoben worden, berichtete der „Kicker“. Kalajdzic wolle sich angesichts der ungewissen sportlichen Lage des VfB derzeit nicht festlegen. Gegen Gladbach ist er wieder eine Option für die Startelf. Soll er den VfB noch unten rausführen, muss sich Kalajdzic steigern.
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