Madrid (dpa)

Spanien setzt erstmals mögliche Oligarchen-Jachten fest

| 15.03.2022 02:48 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der Hafen von Barcelona - Spanische Behörden haben dort laut Medienberichten erstmals eine Jacht festgesetzt, die möglicherweise einem von EU-Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen gehört. Foto: David Zorrakino/EUROPA PRESS/dpa
Der Hafen von Barcelona - Spanische Behörden haben dort laut Medienberichten erstmals eine Jacht festgesetzt, die möglicherweise einem von EU-Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen gehört. Foto: David Zorrakino/EUROPA PRESS/dpa
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Allein die Luxusjacht „Valerie“ hat einen Wert von 135 Millionen Euro und gehört möglicherweise dem Chef eines staatlichen russischen Rüstungskonzerns. Grund genug für Spaniens Behörden zu Handeln.

Spanien hat im Zusammenhang mit den EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen erstmals zwei Luxus-Jachten festgesetzt.

Betroffen sind die Schiffe „Valerie“ im Hafen von Barcelona sowie „Lady Anastasia“ in Port Adriano auf der Urlaubsinsel Mallorca, wie die zuständigen Behörden am Dienstag mitteilten. Es werde nun geprüft, inwieweit diese Jachten von den im Rahmen des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen betroffen seien.

Die 85 Meter lange Jacht „Valerie“, deren Wert mit 135 Millionen Euro angegeben wird, soll dem Chef des staatlichen russischen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, gehören, wie Medien unter Berufung auf die Generaldirektion der spanischen Handelsmarine berichteten. Die 47 Meter lange „Lady Anastasia“ gehört nach Informationen der mallorquinischen Regionalzeitung „Diario de Mallorca“ dem Geschäftsführer von Rosoboronexport, Russlands größtem staatlichen Rüstungsproduktions- und -vertriebsunternehmen.

Die spanischen Behörden hatten im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russen auf große Schwierigkeiten hingewiesen, die Eigentumsverhältnisse zum Beispiel bei Jachten zweifelsfrei festzustellen. Als Eigentümerin der 2011 von der Bremer Lürssen-Werft gebauten „Valerie“ sei eine Briefkastenfirma eingetragen, schrieb die Zeitung „El País“. Dass die Jacht möglicherweise Tschemesow gehört, ergebe sich aus den im vergangenen Jahr veröffentlichten Pandora Papers. Zwischen dem Oligarchen und dem Schiff bestehe ein kompliziertes Netzwerk von Firmen in Steueroasen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:220314-99-521983/5

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