Washington (dpa)
Pentagon beobachtet schwindende Moral russischer Soldaten
Die US-Regierung hat vermehrt zivile Einrichtungen als Ziel russischer Militärschläge beobachtet. Außerdem machten Experten Anzeichen für Sorge auf russischer Seite aus.
Das russische Militär greift in der Ukraine nach Angaben der US-Regierung vermehrt zivile Einrichtungen an. „Wir haben eine Zunahme der Angriffe auf zivile Infrastruktur und zivile Ziele festgestellt“, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Donnerstag.
Gleichzeitig beobachte man stellenweise schwindende Moral bei den russischen Soldaten. „Wir haben keinen Einblick in jede Einheit und jeden Standort. Aber wir haben sicherlich anekdotische Hinweise darauf, dass die Moral in einigen Einheiten nicht hoch ist“, sagte der Beamte.
Zeichen für Sorge auf russischer Seite
Beachtenswert sei außerdem, dass das russische Militär darüber nachdenken würde, Nachschub in die Ukraine zu bringen. Man sehe zwar aktuell noch nicht, dass das passiere. Aber allein, dass dies ein Thema sei, sei ein Zeichen für Sorge auf russischer Seite, sagte der Beamte. „Nach drei Wochen fangen sie an, über Nachschub von anderswo nachzudenken, einschließlich der Unterstützung durch Streitkräfte. Und nach zwei Wochen haben sie einen Aufruf für ausländische Kämpfer gestartet, was wir ebenfalls als interessante Entwicklung bezeichnet haben.“
Rund um die südwestukrainischen Hafenstadt Odessa beobachte man eine anhaltende russische Marineaktivität, schilderte der hohe Beamte weiter. Es gebe aber keine „unmittelbaren Anzeichen“ für einen Angriff vom Meer aus. „Wir sind uns nicht sicher, was sie zu tun gedenken, was sie vorbereiten.“
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