Kiew (dpa)

Selenskyj: Stellen Sie sich 14.000 Leichen im Stadion vor

| 19.03.2022 08:18 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Menschen mit russischen Fahnen während des Auftritts von Wladimir Putin. Foto: Evgeny Biyatov/Sputnik/AP/dpa
Menschen mit russischen Fahnen während des Auftritts von Wladimir Putin. Foto: Evgeny Biyatov/Sputnik/AP/dpa
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Der Auftritt des Kremlchefs im Luschniki-Stadion ist an Ukraines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht vorbeigegangen. Er konfrontiert die Russen mit den Verlusten der russischen Seite seit Beginn des Kriegs.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Auftritt von Kremlchef Wladimir Putin im Luschniki-Stadion in Moskau mit einem Zahlenvergleich zur Invasion der russischen Armee in die Ukraine gekontert.

Knapp 100.000 Menschen vor dem Stadion, in der Arena selbst 95.000 Menschen - dies entspreche zusammen etwa der Zahl der russischen Soldaten, die in die Ukraine eingefallen seien, sagte Selenskyj am Samstagmorgen in einer Videoansprache. „Und jetzt stellen Sie sich 14.000 Leichen in diesem Stadion vor, dazu noch Zehntausende verwundete und verstümmelte Menschen.“ Dies entspreche den Verlusten der russischen Seite seit Beginn des Kriegs.

Selenskyj nahm diese Zahlen, die sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen lassen, zum Anlass, einmal mehr das sofortige Ende der Kampfhandlungen zu fordern. „Der Krieg muss beendet werden, die Vorschläge der Ukraine liegen auf dem Tisch“, wurde er von der „Ukrajinska Prawda“ zitiert.

Putin hatte am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Einmarsch in die Ukraine Russlands Armee für ihren „heldenhaften“ Einsatz gelobt. Alle Pläne würden umgesetzt, sagte Putin in einer Rede vor Zehntausenden Menschen im Luschniki-Stadion. Der Auftritt sorgte aber vor allem für Aufsehen, weil die Übertragung im Staatsfernsehen plötzlich unterbrochen wurde. Später wurden technische Probleme dafür geltend gemacht.

Anlass für Putins Auftritt war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland am 18. März 2014.

© dpa-infocom, dpa:220319-99-585368/5

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