Ostfriesland
Drogen im eigenen Körper geschmuggelt
Der ausgebuffte Plan zweier Männer scheiterte an der Hartnäckigkeit der Zöllner. Die hatten nämlich einen Verdacht und fuhren mit einem der Männer zum Arzt.
Ostfriesland - Die Idee der beiden älteren Herren war ausgebufft, funktioniert hat sie dennoch nicht. Denn die 63 und 66 Jahre alten Drogenschmuggler hatten bei ihrem Vorhaben nicht die Hartnäckigkeit der Zollfahnder eingeplant. Und so fiel das Kontrollergebnis der Beamten am 17. März auf der Autobahn 31, Abfahrt Leer West, wie folgt aus: Einer der Fahrzeuginsassen hatte rund 34 Gramm Hartdrogen im eigenen Körper versteckt.
Vorangegangen waren laut einer Mitteilung umfangreiche Beobachtungen der Zollbeamten, die dem Schmuggler auf seiner Route im deutsch-niederländischen Grenzgebiet folgten. Er nutzte zur Verschleierung seiner Grenzübertritte ein Rad, die Bahn, ein Auto und ein Kondom.
Verwirrspiel mit Auto und Bahn
Die erfahrenen Zöllner hatten den Wagen schon lange vor der Kontrolle im Visier. Ihnen kam das Fahrzeug verdächtig vor, das den Bahnhof in Weener ansteuerte. „Dort angekommen sahen sie, wie der 63-jährige Beifahrer ein Klappfahrrad aus dem Fahrzeug entlud und anschließend einen Zug in Richtung Niederlande betrat“, berichtet Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg. Während der 63-Jährige mit dem Zug davon fuhr, steuerte sein Partner mit dem Wagen einen Radwanderweg nahe Bunde an, der in die Niederlande führt. Der Autofahrer schien zu warten und ließ die Beleuchtung seines Fahrzeugs ausgeschaltet. Später näherte sich auf dem Radwanderweg der 63-Jährige auf dem Klappfahrrad und stieg letztlich in das wartende Auto.
Die Zöllner folgten dem Fahrzeug bis zur Autobahn 31; an der Abfahrt Leer West in Fahrtrichtung Oldenburg stoppten sie den Wagen. Die Kontrolle verlief vorerst negativ und auch die beiden Männer bestritten beharrlich, Drogen zu schmuggeln. Die Zöllner blieben aber misstrauisch und äußerten offen den Verdacht, dass die Drogen wohl im Körper versteckt sein könnten. Unter dem Druck lenkte der Beifahrer ein und gab zu, Drogen im eigenen Körper zu schmuggeln. Unter ärztlicher Aufsicht schied er dann die Betäubungsmittel aus. Das ausgeschiedene Kondom mit den Drogen war zehn Zentimeter lang und wies ein Gesamtgewicht von rund 34 Gramm (32 Gramm Heroin, 2 Gramm Kokain) auf.
Zollbeamte stellten Heroin und Kokain sicher
„Das Verwirrspiel um die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel zum Schmuggel im grenznahen Raum diente nur einem Zweck: Bei einer etwaigen Zollkontrolle am Auto sollte glaubhaft vorgetäuscht werden, dass keine Grenzübertritte zu den Niederlanden stattgefunden haben. Ein Plan, der Dank der Beharrlichkeit meiner Kollegen nicht aufging“, so Mauritz abschließend.
Der Zoll stellte die Drogen umgehend sicher und leitete Strafverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.