Johannesburg (dpa)
Prozess gegen Südafrikas Ex-Präsident Zuma erneut vertagt
Korruption, Geldwäsche sowie Betrug - die Vorwürfe gegen den einstigen Präsidenten Südafrikas sind zahlreich. Jacob Zuma drohen bis zu 25 Jahre Haft.
Wenige Stunden nach dem Auftakt des immer wieder verschobenen Korruptionsprozesses gegen Südafrikas Ex-Präsidenten Jacob Zuma hat ein Gericht der Stadt Pietermaritzburg das Verfahren erneut verschoben.
Der zuständige Richter gab dem 79-Jährigen bis zum 17. Mai Zeit, alle Rechtswege für einen Einspruch vor dem höchsten Berufungsgericht des Landes auszuschöpfen. Er folgte damit einem Antrag der Verteidigung. Zuma selbst nahm an der Prozesseröffnung am Montag nicht teil, da er laut Verteidiger plötzlich krank geworden ist. Ihm werden Korruption, Geldwäsche und Betrug im Zusammenhang mit einem Rüstungsgeschäft vor seiner Amtszeit als Präsident vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Er selbst bestreitet die Vorwürfe.
Zuma muss sich unabhängig von dem Prozess wegen Korruptionsvorwürfen aus seiner Amtszeit (2009-2018) auch vor einer Untersuchungskommission verantworten. Mehreren Vorladungen war er jedoch nicht gefolgt, was dann zunächst eine Haftstrafe zur Folge hatte. Die Inhaftierung führte zu Protesten von Anhängern in seiner heimatlichen Küstenprovinz KwaZulu-Natal sowie dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum um Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz). Bei den sich daraus entwickelnden Plünderungen und Krawallen kamen nach offiziellen Angaben mindestens 337 Menschen ums Leben, es gab Sachschäden in dreistelliger Millionenhöhe. Erst die Mobilisierung des Militärs führte zu einer Stabilisierung der Lage.
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