„Ein Herz für Ostfriesland“
Mehr als 100.000 Euro aus Leserspenden für Flüchtlingshilfe zugesagt
Die Hilfsbereitschaft in Ostfriesland ist gigantisch. Fast 400.000 Euro Spendengelder für Ukraine-Flüchtlinge wurden uns anvertraut. Wo aber geht nun dieses Geld hin?
Ostfriesland - Fast 400.000 Euro haben die Leserinnen und Leser von Ostfriesen-Zeitung, General-Anzeiger, Ostfriesischen Nachrichten und Borkumer Zeitung seit Ende Februar an „Ein Herz für Ostfriesland“ überwiesen, um Vertriebene des Kriegs in der Ukraine bei ihrem Neustart in unserer Region zu unterstützen. Knapp 70.000 Euro hat das Hilfswerk, das von unserem Verlag getragen wird, bislang ausgezahlt. Weitere 40.000 Euro sind zugesagt.
Diese Woche hat sich der Beirat von „Ein Herz für Ostfriesland“ getroffen, um über die sinnvolle Verwendung des Geldes zu beraten. Im Beirat sitzen neben Geschäftsführer Uwe Boden Vertreter der beteiligten Redaktionen (auch der Autor dieses Artikels) und Mareike Rohde, die die organisatorische Arbeit erledigt. 100 Prozent der eingegangenen Spendengelder werden weitergegeben, sämtliche Regiekosten trägt die Zeitungsgruppe Ostfriesland. Auch wenn immer wieder Anfragen von Privatleuten kommen, die ukrainische Flüchtlinge bei sich zuhause aufgenommen oder in einer leerstehenden Wohnung untergebracht haben, bekommen diese von uns keine Spendengelder zugewiesen. Der Grund ist sehr einfach: Wir müssten in der Verantwortung für unsere Spender in jedem Einzelfall eine Überprüfung der Umstände durchführen, und das kann „Ein Herz für Ostfriesland“ nicht leisten. Deshalb arbeiten wir mit den Organisationen zusammen, die sich um die Flüchtlinge kümmern, und die, da sie vor allem auf ehrenamtliches Engagement setzen, unbedingt Geld brauchen.
Drei Organisationen über 10.000 Euro
Jeweils 20.000 Euro wurden inzwischen an die beiden im Landkreis Aurich tätigen Vereine „Flüchtlingshilfe Aurich“ und „Heart of Mercy“ (Wiesmoor) überwiesen. Beide kümmern sich schon seit Jahren um die Belange von Flüchtlingen - durch Sachspenden aller Art, aber auch Betreuungsleistungen. Sogar 30.000 Euro wurden dem Caritasverband Ostfriesland zugesagt, aber noch nicht überwiesen.
Zwei Mal 5000 Euro gingen an das Netzwerk Peer-Leader International in Ostrhauderfehn, das sogar einen Standort in der Ukraine hat. 5000 Euro wurden auch an die Gemeinde Ostrhauderfehn für ihre von Ehrenamtlichen unterstützte Flüchtlingsarbeit überwiesen. Mit 4000 Euro wurde das das Jugend- und Familienzentrum Aurich bedacht, mit 2500 Euro der Sozial-Ehrenamtliche Verein Ostfriesland/Emsland. Knapp 2000 Euro bekamen das Jugend- und Kulturzentrum Phönix in Moormerland und der in Oldenburg ansässige Verein „Up to help“. Über deren wie über einige andere der genannten Hilfsprojekte haben wir bereits berichtet. Hilfsgüter im Wert von exakt 1584,06 Euro hatten unsere Journalisten Claus Hock und Jasmin Keller eingekauft, um sie dann per (auf Verlagskosten) gemietetem Wohnmobil direkt an die polnisch-ukrainische Grenze zu bringen und über die Verhältnisse dort zu berichten. Dazu kommen noch ein halbes Dutzend kleinere Auszahlungen.
Spendenanfragen von Hilfsorganisationen aus der Stadt Emden liegen bisher keine vor und auch aus Stadt und Landkreis Leer erwarten wir demnächst weitere Anfragen. In beiden Fällen vermitteln die Verwaltungen Kontakte. Wir werden weiter berichten.
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