Washington (dpa)

Astronaut Maurer macht sich Sorgen um die Schwerkraft

| 16.04.2022 01:54 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer posiert für ein Selfie während eines Außeneinsatzes an der Raumstation ISS. Foto: Matthias Maurer/NASA/ESA/dpa
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer posiert für ein Selfie während eines Außeneinsatzes an der Raumstation ISS. Foto: Matthias Maurer/NASA/ESA/dpa
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Der deutsche Astronaut Matthias Maurer lebt und arbeitet seit Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS. Bald steht die Heimreise an - und diese ist auch mit Ängsten verbunden.

Dem deutschen Astronauten Matthias Maurer graut es vor seiner Rückkehr von der Internationalen Raumstation ISS am meisten vor der Schwerkraft.

„Am wenigsten freue ich mich auf die Schwerkraft“, sagte der 52-Jährige bei einer Pressekonferenz von der ISS. Daran werde er sich erst wieder gewöhnen müssen. Maurer wird Ende des Monats aus dem All zurück auf der Erde erwartet.

Am meisten freue er sich auf seine Familie und Freunde - und darauf, die Gerüche der Erde wieder wahrzunehmen. „Hier drinnen wird die Luft immer gefiltert und die Gerüche sind sehr limitiert.“ Er freue sich auf Wind, Sonne - und darauf, ins Wasser springen zu können.

Der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, der seit November im All ist, hat in auf der ISS inzwischen an Dutzenden Experimenten mitgearbeitet. Seine persönlichen Höhepunkte seien der Start, die Ankunft an der ISS und sein Außeneinsatz gewesen, sagte Maurer. „Und hoffentlich wird die Landung der nächste.“

Raumstation „besonders in diesen Zeiten“ wichtig

Maurer würdigte die ISS auch als bedeutendes Projekt der Zusammenarbeit zwischen Ländern und Kulturen. „Besonders in diesen Zeiten ist es wichtig, dem Beispiel der ISS zu folgen“, sagte Maurer der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sind an Bord eine internationale Gemeinschaft, und gemeinsam zeigen wir seit 21 Jahren, dass wir mit friedlicher Kooperation viel erreichen können.“

Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde würden die Raumfahrer „Brücken bauen über Sprachkulturen, über Ländergrenzen hinweg und aktiv miteinander kooperieren, um dem Menschheitstraum ein Stück näher zu kommen“, betonte der Saarländer.

Täglich suche die Besatzung Antworten auf Fragen, die die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigen. „Was gibt es da draußen im All? Wie ist die Erde entstanden? Wie kam das Leben auf die Erde? Und gibt es vielleicht sogar noch irgendwo da draußen auch intelligentes Leben?“

Er wolle von seiner Mission in der Schwerelosigkeit aus Menschen animieren, im Großen zu denken und gemeinsam zu handeln. „Denn nur gemeinsam können wir viele Probleme unseres Planeten lösen.“

Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte zuletzt die Zukunft der Station nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die Nasa strebt dagegen eine Laufzeit bis 2030 an.

© dpa-infocom, dpa:220416-99-933931/3

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