Schiffsunfall bei Sturm vor Borkum Lotse über Bord gegangen
Ein Lotse eines deutschen Versetzbootes war bei Sturm in die Nordsee gefallen. Die Seenotretter von der DGzRS und ein niederländischer Hubschrauber eilten zur Hilfe.
Borkum - Großes Glück hatte ein Lotse auf der Nordsee vor Borkum. Im Sturm fiel er am frühen Sonntagmorgen vor der Insel Borkum beim Versetzen ins Wasser. Kurz darauf wurde er gerettet. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt, gab der Lotsentender „Borkum“ gegen 4.55 Uhr per Funk den Notruf bei den Seenotrettern ab. Die DGzRS alarmierte umgehend den Seenotrettungskreuzer „Hamburg“, der in Borkum stationiert ist, sowie zwei niederländischen Seenotrettungsbooteg. Das niederländische „Maritime Rescue Coordination Centre“ (MRCC) Den Helder sandte außerdem ihren Such- und Rettungshubschrauber ins Unglücksgebiet.
Die Besatzung des Lotsentenders Borkum hatte ihren eigenen Mann trotz Dunkelheit und rund drei Metern Seegang glücklicherweise nicht aus den Augen verloren. Während der Seenotrettungskreuzer Hamburg unterwegs zum Unglücksort war, starteten die Lotsen bereits einen eigenen Rettungsversuch – mit Erfolg. Tatsächlich gelang es ihnen, den 47-jährigen Mann trotz des hohen Seegangs nicht nur in Sicht zu behalten, sondern ihn etwa eine Viertelstunde später auch wieder an Bord ihres Doppelrumpfschiffes zu nehmen – den Angaben zufolge eine große seemännische Leistung.
Hubschrauber flog Verletzten nach Emden
Der Schiffbrüchige war unterkühlt, aber ansprechbar und bei vollem Bewusstsein sowie bis auf eine offenbar bei der Rettung entstandene Schürfwunde äußerlich unverletzt. Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz des MRCCs Bremen unterstützte die Lotsen über Funk bei der Erstversorgung des Patienten. Die Hamburg sicherte den Einsatz des niederländischen Hubschraubers. Er nahm den Schiffbrüchigen mit der Seilwinde auf und flog ihn nach Emden. Ein Rettungswagen brachte den Patienten ins Krankenhaus.