Der Ponton im Mittelpunkt Rund 100 Mercedes-Oldtimer machen Station in Aurich
Die Mercedes-Benz Interessengemeinschaft trifft sich. Die Klassiker fahren von Jever bis Lütetsburg und können dabei auch in Aurich bewundert werden.
Aurich - Rund 100 Mercedes-Oldtimer werden am Sonnabend, 10. Juni, in Aurich erwartet. Auf ihrer Fahrt von Jever nach Lütetsburg halten die Teilnehmer des Jahrestreffens der Mercedes-Benz Interessengemeinschaft (MBIG) in der Zeit von 11 bis 13 Uhr vor dem Auricher Schloss. Das teilt Leo Körffer von der MBIG mit. Dabei steht die von 1953 bis 1962 gebaute sogenannte kleine Baureihe W120/121, „Ponton“ genannt, im Mittelpunkt. Der Ponton feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Er war damals ein Meilenstein des Automobilbauers und stellte die Weichen in eine entscheidende Richtung: Das Modell der oberen Mittelklasse war für Mercedes das erste Auto mit selbsttragender Karosserie.
Sein Spitzname leitet sich von der Pontonform seiner Karosserie ab, mit der der Stuttgarter Autobauer etwas verspätet den Anschluss an ein modernes Design fand. Denn während andere Hersteller die Räder ihrer Fahrzeuge schon längst unter glatte Seitenteile steckten, liefen bei Mercedes noch immer Fahrzeuge mit freistehenden Kotflügeln und Trittbrettern vom Band. Erst mit dem Ponton wurde der Vorgänger W136 abgelöst. Und dieser Typ 170V in klassischer Bauweise wurde bereits 1936 in Berlin vorgestellt. Ein anderer Grund, warum an diesem Sonnabend einige Pontons in Aurich erwartet werden dürften: Die MBIG wurde bereits 1980 als IG Ponton-Mercedes gegründet. Der Club hat mehrere Standorte, die im Wechsel die Jahrestreffen organisieren. Diesmal richtet erstmals der MBIG-Stammtisch Jever das Treffen aus, berichtet Körffer.
Mercedes-Nachkriegsklassiker präsentieren sich am Schloss
Die friesländische Gruppe gibt es seit vier Jahren. Sie plant für den Sonnabend zwei Touren. Ihnen gemeinsam ist das Ziel Lütetsburg. Beim dortigen Schloss enden beide Ausfahrten. Eine der Touren – „Küste und Marsch“ – führt entlang der Küste von Jever nach Lütetsburg, „Geest und Moor“ dagegen durchs Binnenland. Die Teilnehmer der Binnenlandtour sind es dann auch, die in Aurich halten. Für mindestens eine Stunde, wie Körffer sagt.
Wie Körffer weiter berichtet, werden neben den Pontons weitere historische Mercedes-Modelle ihren Weg nach Ostfriesland finden. Unter anderem sollen einige „Pagoden“ dabei sein. Dabei handelt es sich um Cabrios der Typen 230 SL, 250 SL und 280 SL, die von 1963 bis 1971 gebaut wurden. Den Spitznamen erhielt der Nachfolger des legendären 190 SL aufgrund seines Hardtops. Es war nach innen gewölbt, hatte also eine Pagodenform.
Laut Körffer sind an dem Treffen ausschließlich Nachkriegsfahrzeuge beteiligt, die aber mindestens 30 Jahre alt sein müssen – also offiziell als Oldtimer gelten. Zum Treffen werden Teilnehmer aus Norwegen, Belgien, den Niederlanden und ganz Deutschland erwartet.
Oldtimer lockten zahlreiche Besucher in Auricher Innenstadt
